Samstag, 29. November 2025
Adventlicher Besinnungstag
Thema: Eucharistie nicht nur feiern: Eucharistie werden.
Ort: Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt a. Main
Zeit: 9:00 bis 17:00 Uhr
Das Programm finden Sie hier
Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht.
24.-26. April 2026
Begegnungswochenende der Freunde
Thema: Pilgern
Ort: Heinrich-Pesch-Haus, Ludwigshafen
Zeit: Freitagabend ab 18:00 bis Samstagabend 18:00 offizielles Programm. Gemeinsamer Ausflug am Sonntag 9 -14 Uhr fakultativ - wer möchte.
Berlin. An diesem Samstag regnete es heftig. Doch das hielt gut 60 Frauen und Männer nicht davon ab, am Begegnungstag des Freunde der Gesellschaft Jesu e.V. in der Berliner Pfarrgemeinde St. Canisius teilzunehmen. Die Veranstaltung stand unter dem Thema „Gut leben, gut sterben“.
Gleich zu Beginn machte P. Martin Stark SJ, Vorsitzender des Freunde e.V., in seinem geistlichen Impuls deutlich, dass sich die Menschen gemeinhin schwertun mit dem Tod, aber auch mit dem Gedanken an eine Auferstehung. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass der Tod und die Auferstehung im Mittelpunkt einer jeden Eucharistiefeier stünden. „Der Tod hat nicht das letzte Wort. Jeder Christ kann auf die endgültige Geborgenheit in der Liebe des Vaters vertrauen“, so P. Stark. Im Anschluss lud er die Teilnehmenden anhand der Fragen „Was gibt mir Trost? Was macht mir Angst?“ zu einer Zeit der Stille und Reflexion ein.
Im Folgevortrag widmete sich Rechtsanwältin Agnes D. Wendelmuth aus Falkensee den Themen Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung sowie der Testamentsgestaltung. Stichwort Vorsorgevollmacht: Hier warb die Juristin dafür, diese detailgenau schriftlich abzufassen. Außerdem empfahl sie eine öffentliche Beglaubigung. Mit einer Patientenverfügung werde der wirkliche Wille festgelegt. Die Verfügung sei zeitlich unbegrenzt wirksam. Trotzdem ihr Tipp: „Erneuern Sie die Verfügung regelmäßig.“ Wer sein Testament schreibe, müsse sich den Pflichtteilsanspruch der direkten Abkömmlinge bewusst machen. Außerdem sei es gängige Praxis, den Nachlass nach Quote zu vererben.
P. Godehard Brüntrup SJ ging in seinem Beitrag den „Erinnerungen an das eigene Sterben – Die Nahtoderfahrung“ nach. Er selbst hatte nach einer schweren Krankheit eine Nahtoderfahrung im Alter von 27 Jahren. Als Metaphysiker verfolgt er auch den wissenschaftlichen Diskurs zu diesem Thema. Er sprach sich dafür aus, sich eines abschließenden Urteils zu enthalten. Durch die durchaus kontroversen Diskussionen sei der Gehalt der Nahtoderfahrung in den Hintergrund gerückt. „Dabei kann der Nahtod eine mystische Erfahrung sein“, so der Jesuit. Er berichtete von Merkmalen dieses Phänomens wie etwa dem Zurücklassen des eigenen Köpers oder einer allumfassenden Liebe. „Man taucht ein in eine überwältigende Liebe. Man ist zwar immer noch da, aber dieses Gefühl, geliebt zu sein, ist schlicht großartig.“ Übereinstimmend hätten Betroffene nach diesem Erlebnis ihre Angst vor dem Tod verloren, so P. Brüntrup. Generell sei bei Menschen mit Nahtoderfahrungen eine Veränderung der Persönlichkeit hin zum Besseren zu beobachten.
Den Bedürfnissen schwerkranker und sterbender Menschen widmete sich Ulla Rose, Geschäftsführerin des Home Care Berlin e.V.. In ihrem Vortrag war der Begriff „Selbstbestimmung“ der rote Faden. „Ein jeder kann zu Lebzeiten festlegen, was ihm wichtig ist und was mit ihm passieren soll“, so Rose. Bei der Frage, was Schwerkranke und Sterbende bräuchten, machte sie klar: „Ihnen müssen Begleitende zur Seite stehen, die wissen, dass das Sterben zum Leben gehört.“ Die Betroffenen müssten in ihrer Ganzheitlichkeit wahrgenommen werden. Ihr Rat: „Informieren Sie sich darüber, was man für ihr Wohlbefinden tun kann.“
„Hausherr“ P. Manfred Hösl SJ, Jesuit und Pfarrvikar von St. Canisius, gab einen Überblick über das Engagement der Jesuiten in Berlin. Allem voran nannte er das aktive Gemeindeleben der Pfarrei mit ihren Netzwerken, die Internationalität der Gläubigen sowie die kulturellen Angebote in St. Canisius. Direkt neben der Kirche, im „Forum der Jesuiten“, berät und begleitet ein engagiertes und erfahrenes Team des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (JRS) schutzsuchende sowie geflüchtete Menschen. Mit der „Offenen Tür Berlin“, vielen Seelsorge-Angeboten sowie dem Canisius-Kolleg tragen Jesuiten zu einer lebendigen Kirche in Berlin und darüber hinaus bei. Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Gottesdienst mit ihm und P. Stark in der modernen Kirche.
Wir danken der Jesuitenkommunität und ihrem engagierten Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie dem Team des JRS für Ihre Gastfreundschaft und großartige Unterstützung in der Durchführung dieses Begegnungstages für Freunde des Jesuitenordens.
Jürgen-August Schreiber
Knapp drei Dutzend Interessierte lockte das Thema des diesjährigen Begegnungswochenendes der Freunde der Jesuiten ins Heinrich Pesch Haus nach Ludwigshafen. Es ging um das „gute“ Sterben, ein Thema, mit dem wir alle konfrontiert sind, doch das wir meistens verdrängen. Dabei stehe der Tod für uns Christen im Zentrum unseres Glaubens, so führte Pater Martin Stark SJ als Gastgeber in die Tagung ein.
Den Auftakt machten der Geschäftsführer vom Hospiz Elias in Ludwigshafen, Rolf Kieninger, und sein Kollege Dr. Dennis Marten. Nach ihrem Verständnis müsse dem Sterbenden mit Würde begegnet werden. Das Ziel sei eine lindernde Pflege - jedoch keine aktive Sterbehilfe.Bei der anschließenden Fragerunde zeigte sich sehr schnell, dass viele Teilnehmer eigene Erfahrungen mitgebracht hatten, sei es durch die Familie oder Bekannte, sei es durch den Beruf oder ein Studium im sozialen oder gar theologischen Bereich.
Und kann der Tod auch etwas Gutes bedeuten? P. Martin Stark SJ ermutigte mit seinem eindrücklichen geistlichen Impuls „…. und Sterben Gewinn“ (Phil 1,21), mit Zuversicht und Vertrauen auf die Zusagen Gottes zu bauen. "Was gibt mir Trost? Was macht mir Angst?". Diese Fragen gab Pater Stark den Teilnehmenden in eine Zeit der Stille und Reflexion mit. Mit Spannung folgten die Zuhörer ebenso den Ausführungen von P. Prof. Eckhard Frick SJ. Der Jesuit mit einem eigenen Lehrstuhl erklärte anschaulich, was hinter dem Begriff „Spiritual Care“ zu verstehen sei. Für den praktizierenden Arzt ist die spirituelle Dimension von Leben und Sterben in der modernen Gesellschaft oft unterbeleuchtet, weshalb er mit seinen Forschungen dagegen steuern will: Wir müssen unsere Grenzen erkennen, nicht davonlaufen, sondern „die Angst vor der Grenze zulassen“. Dabei helfe der Glaube und das Vertrauen auf Gott. Die Hoffnung als gläubige Christen spende Trost. Das Fazit des Mediziners: Schmerzmittel allein reichen nicht, der Arzt müsse sich auch um die spirituelle Gesundheit des Patienten kümmern. In der sich anschließenden lebhaften Diskussion zeigte sich: Mit dem Thema war ein Nerv getroffen worden.
Rechtsanwalt Michael Ramstetter (Mannheim) mahnte an: „Vorsorgeregelung ist nicht gleich Vorsorgeregelung. Eine Vorsorgeregelung, die ohne fachliche Beratung formuliert wird, birgt hohe rechtliche Risiken, die sich in einer wachsenden Zahl von Streitigkeiten niederschlagen.“ Sein Rat: Sich frühzeitig umfassend informieren, bereits abgelegte, und vielleicht vergessene Dokumente wieder prüfen, ob sich die Umstände seit dem Abschluss geändert haben. Ein Testament kann jederzeit wieder neu formuliert werden.
Der rege Austausch mit den Referenten und auch untereinander zeigte: Das Thema „Gut leben und gut sterben“ war treffend gewählt. Die Jesuitenfreunde gingen mit dem Wunsch auseinander, beim nächsten Treffen vom 24. bis 26. April 2026 wieder so ein spannendes Thema vorzufinden.
Brigitte Schmitt
Podiumsgespräch
Antiisraelische und antisemitische Stimmen sind seit dem verheerenden Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 und seinen Folgen wieder lauter geworden. Christinnen und Christen sind hier gefordert, Räume für Dialog und Verständigung zu öffnen. „Dialog ist die einzige Alternative zum Krieg“, so P. Martin Stark SJ, Vorsitzender des Freundeskreises der Gesellschaft Jesu. Gemeinsam mit der liberalen jüdischen Gemeinde München und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit München-Regensburg hatte der Freundeskreis zu einem Begegnungsabend am Sonntag, den 6. Oktober 2024 in München eingeladen. Unter dem Titel „Ein Jahr danach: Der 7. Oktober – Zäsur oder Nichts Neues unter der Sonne?" sprachen der renommierte jüdische Historiker Prof. Dr. Michael Wolffsohn und der Judaist P. Prof. Dr. Christian Rutishauser SJ. Moderiert vom Journalisten Stefan Meining diskutierten beide anderthalb Stunden über den verheerenden Terrorangriff der Hamas, seine Auswirkungen und den konstruktiven Beitrag, den der interreligiöse Dialog leisten kann. Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Einladung gefolgt und beteiligten sich an der anschließenden Fragerunde. Die Gelegenheit zum persönlichen Austausch schloss den Begegnungsabend des Freundeskreises ab.
Bis auf den letzten Platz war der Michaelssaal gefüllt, das Interesse war groß an der Podiumsdiskussion, zu der Verein der „Freunde der Gesellschaft Jesu“ und das Forum der Jesuiten in St. Michael anlässlich des zehnten Jahrestags der Wahl von Papst Franziskus geladen hatte. Kirchenrektor Pater Martin Stark SJ brachte die Politikwissenschaftlerin und Journalistin Christiane Florin (Redaktion „Religion und Gesellschaft“ beim Deutschlandfunk), den Politikwissenschaftler, Theologe und Journalist Jürgen Erbacher (Korrespondent des ZDF für Kirchenfragen, Blogger „Papstgeflüster“) und P. Andreas R. Batlogg SJ, Buchautor („Der evangelische Papst“, „Der Reformer“) und Seelsorger an St. Michael ins Gespräch miteinander.
Anfangs waren die Erwartungen an Papst Franziskus groß. Mittlerweile bringt er Reformer wie Konservative gegen sich auf, er polarisiert. „Es stimmt, er hat neue Räume eröffnet, das ist nicht Nichts“, sagte Christiane Florin, die dennoch kritisch ist und für die der Papst ein Bewahrer bleibt, der heute nicht mehr glaubwürdig sprechen könne. „Er fordert eine Kirche der Gerechtigkeit, doch er steht einer Organisation vor, die ungerecht ist.“ Und auf ihre Forderung, Frauen in der Kirche weltweit eine stärkere Rolle zu geben, gab es spontanen Applaus des Publikums.
Papst Franziskus, der bei seiner Wahl große Erwartungen geweckt habe und auch weckt heute noch wecke, sei ausgebremst gewesen. Jürgen Erbacher: „Nach dem Rücktritt Benedikts arbeitete Franziskus weiter mit dem Apparat, mit nahezu den identischen Köpfen.“ Vom Weltepiskopat habe er nicht wirklich Unterstützung bekommen. Gerade im Rahmen des großen synodalen Prozesses möchte er, dass diskutiert wird. „Er sagt nicht nichts, aber er hat keine finalen Antworten.“
P. Andreas Batlogg SJ wertet das Pontifikat als eines der Aussaat, nicht der Ernte: „Ich möchte nicht nur durch die negative Brille schauen. Wir brauchen Papst Franziskus in den nächsten Jahren noch. Er ist ein Hoffnungszeichen, weil er Probierräume eröffnet und nun über die Dinge geredet werden kann.“
Gefragt, was im nächsten Konklave kommen werde und welchen Typ Papst die Kirche heute bräuchte, sagte Jürgen Erbacher: „Wir werden noch heftige, kontroverse Debatten in Bezug auf den Kurs der Kirche erleben.“ Nach der Phase, in der Räume eröffnet worden seien, brauche es dann auch Entscheidungen, etwa in Richtung einer stärkeren Regionalisierung. Christiane Florin: „Der Blick wird von Europa weg gehen, es wird ein ganz anderer Papst werden.“
Was können wir aus dem Vater Unser für unser eigenes Beten lernen?
Mit dieser Frage begrüßten Pater Martin Stark SJ und Pater Bertram Dickerhof SJ die 22 Teilnehmenden des Besinnungstages in Frankfurt-Sankt Georgen am 17. Dezember 2022.
Pater Dickerhof stellte verschiedene Abschnitte des Vater Unsers vor, deren Betrachtung helfen kann, sich beim Beten vertrauensvoll in die heilende Gegenwart Gottes zu stellen. Er lud die Gruppe ein, ohne Vorbehalt oder Bewertung in die Stille und in ein erwartungsvolles Hören zu kommen. Still einfach das wahrzunehmen, was ist. „Wir versuchen, uns so sein zu lassen, wie wir sind“. Pater Dickerhof leitete die Teilnehmenden mit einfachen Impulsen durch die stille Mediation. Am Vormittag wechselten sich Zeiten der Stille in der Jesuitenkapelle mit meditativem Gehen im winterlichen Park der Hochschule ab. Der Nachmittag gab Raum für Austausch und Rückmeldung. Pater Martin Stark berichtete kurzweilig über die Aktivitäten des Freunde e.V. im zurückliegenden Jahr. Mit einem Gottesdienst in der Seminarkirche endete dieser Besinnungstag.
Wir danken der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, den Patres der dortigen Jesuitenkommunität sowie der Zukunftswerkstatt für ihre Gastfreundschaft und wunderbare Verpflegung während des gesamten Tages.
Birgit Bidell
Der Jesuit und Pionier Petrus Canisius SJ (1521-1597) stand im Mittelpunkt des Begegnungstages am 24. Juni 2022 in Ingolstadt, zu dem der Freunde e.V. in Kooperation mit dem Stadtmuseum Ingolstadt in den Barocksaal einlud. Mitten im Wissenschaftsjahr 2022 passte das perfekt, denn der Hl. Petrus Canisius hat in der Universitätsstadt Ingolstadt eine reiche Tätigkeit entfaltet.
Der Historiker und Theologe DDr. Mathias Moosbrugger aus Innsbruck gilt nicht erst seit der Veröffentlichung seines Buches Petrus Canisius. Wanderer zwischen den Welten (2021) als ausgewiesener Kenner des Jesuiten. Er überraschte die Teilnehmenden mit einer kurzweiligen „Biografie des Ausbrechens“. Der Jugendliche Peter Canis war eigentlich im Umfeld der Kölner Kartäuser vertraut. Eine persönliche Begegnung mit Peter Faber jedoch brachte eine radikale ueberraschende Wende: Vom Wunsch-Kartäuser wurde Petrus Canisius zu einem der Welt zugewandten Jesuiten. Nach vier Wochen Exerzitien bei Peter Faber legte er am 8. Mai 1542 seine ersten Gelübde ab.
Er machte sein Leben zu einem Experiment, wie sein Leben als Christ werden könnte. Von Ignatius selbst nach Ingolstadt gesandt, wollte Canisius in Eigenregie Kollegien aufbauen, neue Strukturen schaffen. Doch der damalige Herzog wollte lediglich die Uni auffrischen lassen, und so übernahm Canisius, neben vielen anderen Aufgaben, auch die Stelle des Universitäts-Dekans. Die Arbeit des Schreibens war Canisius wichtig. Auch hatte er gute Ideen und ein Gespür für das, was populär ist und gut vermittelt werden kann. So brachte er zum Beispiel ein Buch mit Zeilen von Bibeltexten heraus, die man ausschneiden und dann über den Tag lesen und verinnerlichen konnte. Sein Katechismus war der erste, der sich mit dem Katechismus von Luther messen konnte.
Auch P. Dr. Andreas R. Batlogg SJ öffnete im zweiten Vortrag des Tages erneut unerwartete Perspektiven aus dem Leben des Petrus Canisius. Er gilt als der zweite Apostel Deutschlands, nach Bonifatius. Pater Batlogg beschrieb den Menschen Petrus Canisius, der durchaus auch scheiterte. Er hatte sich mit Menschen überworfen. Er musste und konnte zeitlebens Dinge erledigen, für die er im Grunde überhaupt nicht ausgebildet war. Er war Theologieprofessor, Universitätsprofessor, Bildungsreformer, Volksmissionar, Gefangenenseelsorger, Kollegsgründer, Provinzial, ein “Wissenschaftsorganisator”, Diplomat, Haus und Hoftheologe, Dekan. Er war ein Multitalent. Sein Aktionsradius umspannte weite Teile Europas. Er war flexibel, ein Alphatier, ein Strippenzieher. Er hatte auch Aussetzer. Seine Dämonen und Hexengläubigkeit befremden aus heutiger Sicht.
„Was können wir für heute von Canisius lernen? Das vorurteilsfreie, nicht taktisch angelegte miteinander Reden. Mut zur Improvisation oder ‚Tutiorismus des Wagnisses‘“. P. Andreas Batlogg resumiert: „Das braucht es heute! Auch der Jesuitenorden hatte und hat heute noch Mitbrüder, die sich blitzschnell auf neue Situationen einstellen können“. Canisius und die ersten Jesuiten zeichnete eine unerschütterliche Kirchlichkeit aus. P. Batlogg zitiert abschließend Papst Franziskus mit den Worten: “Wir sind keine Nachlassverwalter, wir sind Gestalter. Eine kalte Schreibtischtheologie ohne Leben, ohne Strahlkraft und Überzeugungskraft wollen wir nicht.“
Birgit Bidell
Am Samstag, 18.09.2021, konnte der Förderverein des Jesuitenordens „Freunde der Gesellschaft Jesu e.V.“ nach langer Pandemie-Pause wieder Freundinnen und Freunde sowie Interessierte zu einem Begegnungstag einladen. Dieses Mal nach Essen in das Abuna Frans Haus. Hier leben drei Jesuiten, P. Lutz Müller SJ, P. Ludger Hillebrand SJ, P. Courage Bakasa SJ, zusammen mit acht Flüchtlingen. 2016 startete das Integrations-Projekt und seither hat es sich zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt. Der Begegnungstag war so auch Anlass, das fünfjährige Jubiläum zu feiern. 55 Gäste folgten der Einladung. Thema des Tages war natürlich die Flüchtlingshilfe. Zu Beginn gaben Pater Lutz Müller und Pater Ludger Hillebrand einen Überblick über die Arbeit der vergangenen fünf Jahre. In anschaulichen Beispielen von Einzelfallgeschichten von Flüchtlingen, mit denen Sie den Alltag in der WG teilten, machten sie deutlich: „..das Glas ist halbvoll und halbleer“. Zwei Referentinnen aus der Wissenschaft gaben Einblicke in Bereiche, zu denen es selten so ausführliche Informationen gibt: Karin Hauser (Universität Stuttgart, FG Architektur – und Wohnsoziologie) stellte die Ergebnisse ihrer Studie zu Integrativen Wohnprojekten vor. Der Titel ihres Vortrags war zugleich ihre These: „Zusammenhalt braucht Räume“. Darin untersuchte sie mit ihrem Team, wie bewußt gestalteter Wohnraum die Integration fördern kann. Frau Dr. Samah Abdelkader analysierte die „Anhörung im Asylverfahren“ im Rahmen ihrer Promotion. Sie stellte den Ablauf der Anhörung, deren Chancen wie auch Herausforderungen vor.
Pater Martin Stark SJ, berichtete als Vorstand des Freunde e.V. aus der Projektförderung des Fördervereins und stellte Neues aus dem Jesuitenorden vor. Zum Abschluss des Tages waren alle Gäste zu einem Rundgang durch das Abuna Frans Haus eingeladen.
Birgit Bidell