Samstag, 12. Juli 2025
Begegnungstag Berlin
Thema: "Gut leben, gut sterben".
Ort: St. Canisius, Witzlebenstr.30, 14057 Berlin
Zeit: 9:00 bis 17:00 Uhr
Das Programm finden Sie hier
Freitag, 10. Oktober 2025
Festmesse in St. Michael, München
anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Hochschule für Philosophie München
Mit P. Arturo Sosa SJ, (Generaloberer des Jesuitenordens, Rom), Reinhard Kardinal Marx, P. Thomas Hollweck SJ (Provinzial)
Ort: St. Michael, Jesuitenkirche, Neuhauser Str., Nähe Stachus, München
Zeit: 14:30 Uhr
Montag, 3. November 2025
Begegnungstag München
Thema: Wir erinnern an P. Rupert Mayer SJ anlässlich seines 80. Todestags
mit Impulsen und Vorträgen, Einladung zu Kaffee und Kuchen
Ort: Saal des Zentrums St. Michael, Neuhauser Straße 6, 80333 München (nahe Stachus)
Zeit: 14 bis 18 Uhr Uhr
Das Programm finden Sie hier in Kürze
Samstag, 29. November 2025
Adventlicher Besinnungstag
Ort: Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt a. Main
Zeit: 9:00 bis 17:00 Uhr
Das Programm finden Sie in Kürze hier
Knapp drei Dutzend Interessierte lockte das Thema des diesjährigen Begegnungswochenendes der Freunde der Jesuiten ins Heinrich Pesch Haus nach Ludwigshafen. Es ging um das „gute“ Sterben, ein Thema, mit dem wir alle konfrontiert sind, doch das wir meistens verdrängen. Dabei stehe der Tod für uns Christen im Zentrum unseres Glaubens, so führte Pater Martin Stark SJ als Gastgeber in die Tagung ein.
Den Auftakt machten der Geschäftsführer vom Hospiz Elias in Ludwigshafen, Rolf Kieninger, und sein Kollege Dr. Dennis Marten. Sie erklärten, dass die Aufgaben des Hospizes einmal in der psychischen aber auch spirituellen Begleitung sowie der palliativen Betreuung bestünden. Nach ihrem Verständnis müsse dem Sterbenden mit Würde begegnet werden. Dabei werde Wert darauf gelegt, dass die Patienten immer ihre Autonomie behielten. Das Ziel sei eine lindernde Pflege - jedoch keine aktive Sterbehilfe.Bei der anschließenden Fragerunde zeigte sich sehr schnell, dass viele Teilnehmer eigene Erfahrungen mitgebracht hatten, sei es durch die Familie oder Bekannte, sei es durch den Beruf oder ein Studium im sozialen oder gar theologischen Bereich.
Und kann der Tod auch etwas Gutes bedeuten? P. Martin Stark SJ ermutigte mit seinem eindrücklichen geistlichen Impuls „…. und Sterben Gewinn“ (Phil 1,21), mit Zuversicht und Vertrauen auf die Zusagen Gottes zu bauen. "Was gibt mir Trost? Was macht mir Angst?". Diese Fragen gab Pater Stark den Teilnehmenden in eine Zeit der Stille und Reflexion mit. Mit Spannung folgten die Zuhörer ebenso den Ausführungen von P. Prof. Eckhard Frick SJ. Der Jesuit mit einem eigenen Lehrstuhl erklärte anschaulich, was hinter dem Begriff „Spiritual Care“ zu verstehen sei. Für den praktizierenden Arzt ist die spirituelle Dimension von Leben und Sterben in der modernen Gesellschaft oft unterbeleuchtet, weshalb er mit seinen Forschungen dagegen steuern will: Wir müssen unsere Grenzen erkennen, nicht davonlaufen, sondern „die Angst vor der Grenze zulassen“. Dabei helfe der Glaube und das Vertrauen auf Gott. Die Hoffnung als gläubige Christen spende Trost. Das Fazit des Mediziners: Schmerzmittel allein reichen nicht, der Arzt müsse sich auch um die spirituelle Gesundheit des Patienten kümmern. In der sich anschließenden lebhaften Diskussion zeigte sich: Mit dem Thema war ein Nerv getroffen worden.
Rechtsanwalt Michael Ramstetter (Mannheim) mahnte an: „Vorsorgeregelung ist nicht gleich Vorsorgeregelung. Eine Vorsorgeregelung, die ohne fachliche Beratung formuliert wird, birgt hohe rechtliche Risiken, die sich in einer wachsenden Zahl von Streitigkeiten niederschlagen.“ Sein Rat: Sich frühzeitig umfassend informieren, bereits abgelegte, und vielleicht vergessene Dokumente wieder prüfen, ob sich die Umstände seit dem Abschluss geändert haben. Ein Testament kann jederzeit wieder neu formuliert werden.
Der rege Austausch mit den Referenten und auch untereinander zeigte: Das Thema „Gut leben und gut sterben“ war klug gewählt. Die Jesuitenfreunde gingen mit dem Wunsch auseinander, beim nächsten Treffen vom 24. bis 26. April 2026 wieder so ein spannendes Thema vorzufinden.
Podiumsgespräch
Antiisraelische und antisemitische Stimmen sind seit dem verheerenden Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 und seinen Folgen wieder lauter geworden. Christinnen und Christen sind hier gefordert, Räume für Dialog und Verständigung zu öffnen. „Dialog ist die einzige Alternative zum Krieg“, so P. Martin Stark SJ, Vorsitzender des Freundeskreises der Gesellschaft Jesu. Gemeinsam mit der liberalen jüdischen Gemeinde München und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit München-Regensburg hatte der Freundeskreis zu einem Begegnungsabend am Sonntag, den 6. Oktober 2024 in München eingeladen. Unter dem Titel „Ein Jahr danach: Der 7. Oktober – Zäsur oder Nichts Neues unter der Sonne?" sprachen der renommierte jüdische Historiker Prof. Dr. Michael Wolffsohn und der Judaist P. Prof. Dr. Christian Rutishauser SJ. Moderiert vom Journalisten Stefan Meining diskutierten beide anderthalb Stunden über den verheerenden Terrorangriff der Hamas, seine Auswirkungen und den konstruktiven Beitrag, den der interreligiöse Dialog leisten kann. Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Einladung gefolgt und beteiligten sich an der anschließenden Fragerunde. Die Gelegenheit zum persönlichen Austausch schloss den Begegnungsabend des Freundeskreises ab.
Bis auf den letzten Platz war der Michaelssaal gefüllt, das Interesse war groß an der Podiumsdiskussion, zu der Verein der „Freunde der Gesellschaft Jesu“ und das Forum der Jesuiten in St. Michael anlässlich des zehnten Jahrestags der Wahl von Papst Franziskus geladen hatte. Kirchenrektor Pater Martin Stark SJ brachte die Politikwissenschaftlerin und Journalistin Christiane Florin (Redaktion „Religion und Gesellschaft“ beim Deutschlandfunk), den Politikwissenschaftler, Theologe und Journalist Jürgen Erbacher (Korrespondent des ZDF für Kirchenfragen, Blogger „Papstgeflüster“) und P. Andreas R. Batlogg SJ, Buchautor („Der evangelische Papst“, „Der Reformer“) und Seelsorger an St. Michael ins Gespräch miteinander.
Anfangs waren die Erwartungen an Papst Franziskus groß. Mittlerweile bringt er Reformer wie Konservative gegen sich auf, er polarisiert. „Es stimmt, er hat neue Räume eröffnet, das ist nicht Nichts“, sagte Christiane Florin, die dennoch kritisch ist und für die der Papst ein Bewahrer bleibt, der heute nicht mehr glaubwürdig sprechen könne. „Er fordert eine Kirche der Gerechtigkeit, doch er steht einer Organisation vor, die ungerecht ist.“ Und auf ihre Forderung, Frauen in der Kirche weltweit eine stärkere Rolle zu geben, gab es spontanen Applaus des Publikums.
Papst Franziskus, der bei seiner Wahl große Erwartungen geweckt habe und auch weckt heute noch wecke, sei ausgebremst gewesen. Jürgen Erbacher: „Nach dem Rücktritt Benedikts arbeitete Franziskus weiter mit dem Apparat, mit nahezu den identischen Köpfen.“ Vom Weltepiskopat habe er nicht wirklich Unterstützung bekommen. Gerade im Rahmen des großen synodalen Prozesses möchte er, dass diskutiert wird. „Er sagt nicht nichts, aber er hat keine finalen Antworten.“
P. Andreas Batlogg SJ wertet das Pontifikat als eines der Aussaat, nicht der Ernte: „Ich möchte nicht nur durch die negative Brille schauen. Wir brauchen Papst Franziskus in den nächsten Jahren noch. Er ist ein Hoffnungszeichen, weil er Probierräume eröffnet und nun über die Dinge geredet werden kann.“
Gefragt, was im nächsten Konklave kommen werde und welchen Typ Papst die Kirche heute bräuchte, sagte Jürgen Erbacher: „Wir werden noch heftige, kontroverse Debatten in Bezug auf den Kurs der Kirche erleben.“ Nach der Phase, in der Räume eröffnet worden seien, brauche es dann auch Entscheidungen, etwa in Richtung einer stärkeren Regionalisierung. Christiane Florin: „Der Blick wird von Europa weg gehen, es wird ein ganz anderer Papst werden.“
Was können wir aus dem Vater Unser für unser eigenes Beten lernen?
Mit dieser Frage begrüßten Pater Martin Stark SJ und Pater Bertram Dickerhof SJ die 22 Teilnehmenden des Besinnungstages in Frankfurt-Sankt Georgen am 17. Dezember 2022.
Pater Dickerhof stellte verschiedene Abschnitte des Vater Unsers vor, deren Betrachtung helfen kann, sich beim Beten vertrauensvoll in die heilende Gegenwart Gottes zu stellen. Er lud die Gruppe ein, ohne Vorbehalt oder Bewertung in die Stille und in ein erwartungsvolles Hören zu kommen. Still einfach das wahrzunehmen, was ist. „Wir versuchen, uns so sein zu lassen, wie wir sind“. Pater Dickerhof leitete die Teilnehmenden mit einfachen Impulsen durch die stille Mediation. Am Vormittag wechselten sich Zeiten der Stille in der Jesuitenkapelle mit meditativem Gehen im winterlichen Park der Hochschule ab. Der Nachmittag gab Raum für Austausch und Rückmeldung. Pater Martin Stark berichtete kurzweilig über die Aktivitäten des Freunde e.V. im zurückliegenden Jahr. Mit einem Gottesdienst in der Seminarkirche endete dieser Besinnungstag.
Wir danken der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, den Patres der dortigen Jesuitenkommunität sowie der Zukunftswerkstatt für ihre Gastfreundschaft und wunderbare Verpflegung während des gesamten Tages.
Der Jesuit und Pionier Petrus Canisius SJ (1521-1597) stand im Mittelpunkt des Begegnungstages am 24. Juni 2022 in Ingolstadt, zu dem der Freunde e.V. in Kooperation mit dem Stadtmuseum Ingolstadt in den Barocksaal einlud. Mitten im Wissenschaftsjahr 2022 passte das perfekt, denn der Hl. Petrus Canisius hat in der Universitätsstadt Ingolstadt eine reiche Tätigkeit entfaltet.
Der Historiker und Theologe DDr. Mathias Moosbrugger aus Innsbruck gilt nicht erst seit der Veröffentlichung seines Buches Petrus Canisius. Wanderer zwischen den Welten (2021) als ausgewiesener Kenner des Jesuiten. Er überraschte die Teilnehmenden mit einer kurzweiligen „Biografie des Ausbrechens“. Der Jugendliche Peter Canis war eigentlich im Umfeld der Kölner Kartäuser vertraut. Eine persönliche Begegnung mit Peter Faber jedoch brachte eine radikale ueberraschende Wende: Vom Wunsch-Kartäuser wurde Petrus Canisius zu einem der Welt zugewandten Jesuiten. Nach vier Wochen Exerzitien bei Peter Faber legte er am 8. Mai 1542 seine ersten Gelübde ab.
Er machte sein Leben zu einem Experiment, wie sein Leben als Christ werden könnte. Von Ignatius selbst nach Ingolstadt gesandt, wollte Canisius in Eigenregie Kollegien aufbauen, neue Strukturen schaffen. Doch der damalige Herzog wollte lediglich die Uni auffrischen lassen, und so übernahm Canisius, neben vielen anderen Aufgaben, auch die Stelle des Universitäts-Dekans. Die Arbeit des Schreibens war Canisius wichtig. Auch hatte er gute Ideen und ein Gespür für das, was populär ist und gut vermittelt werden kann. So brachte er zum Beispiel ein Buch mit Zeilen von Bibeltexten heraus, die man ausschneiden und dann über den Tag lesen und verinnerlichen konnte. Sein Katechismus war der erste, der sich mit dem Katechismus von Luther messen konnte.
Auch P. Dr. Andreas R. Batlogg SJ öffnete im zweiten Vortrag des Tages erneut unerwartete Perspektiven aus dem Leben des Petrus Canisius. Er gilt als der zweite Apostel Deutschlands, nach Bonifatius. Pater Batlogg beschrieb den Menschen Petrus Canisius, der durchaus auch scheiterte. Er hatte sich mit Menschen überworfen. Er musste und konnte zeitlebens Dinge erledigen, für die er im Grunde überhaupt nicht ausgebildet war. Er war Theologieprofessor, Universitätsprofessor, Bildungsreformer, Volksmissionar, Gefangenenseelsorger, Kollegsgründer, Provinzial, ein “Wissenschaftsorganisator”, Diplomat, Haus und Hoftheologe, Dekan. Er war ein Multitalent. Sein Aktionsradius umspannte weite Teile Europas. Er war flexibel, ein Alphatier, ein Strippenzieher. Er hatte auch Aussetzer. Seine Dämonen und Hexengläubigkeit befremden aus heutiger Sicht.
„Was können wir für heute von Canisius lernen? Das vorurteilsfreie, nicht taktisch angelegte miteinander Reden. Mut zur Improvisation oder ‚Tutiorismus des Wagnisses‘“. P. Andreas Batlogg resumiert: „Das braucht es heute! Auch der Jesuitenorden hatte und hat heute noch Mitbrüder, die sich blitzschnell auf neue Situationen einstellen können“. Canisius und die ersten Jesuiten zeichnete eine unerschütterliche Kirchlichkeit aus. P. Batlogg zitiert abschließend Papst Franziskus mit den Worten: “Wir sind keine Nachlassverwalter, wir sind Gestalter. Eine kalte Schreibtischtheologie ohne Leben, ohne Strahlkraft und Überzeugungskraft wollen wir nicht.“
Birgit Bidell
Am Samstag, 18.09.2021, konnte der Förderverein des Jesuitenordens „Freunde der Gesellschaft Jesu e.V.“ nach langer Pandemie-Pause wieder Freundinnen und Freunde sowie Interessierte zu einem Begegnungstag einladen. Dieses Mal nach Essen in das Abuna Frans Haus. Hier leben drei Jesuiten, P. Lutz Müller SJ, P. Ludger Hillebrand SJ, P. Courage Bakasa SJ, zusammen mit acht Flüchtlingen. 2016 startete das Integrations-Projekt und seither hat es sich zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt. Der Begegnungstag war so auch Anlass, das fünfjährige Jubiläum zu feiern. 55 Gäste folgten der Einladung. Thema des Tages war natürlich die Flüchtlingshilfe. Zu Beginn gaben Pater Lutz Müller und Pater Ludger Hillebrand einen Überblick über die Arbeit der vergangenen fünf Jahre. In anschaulichen Beispielen von Einzelfallgeschichten von Flüchtlingen, mit denen Sie den Alltag in der WG teilten, machten sie deutlich: „..das Glas ist halbvoll und halbleer“. Zwei Referentinnen aus der Wissenschaft gaben Einblicke in Bereiche, zu denen es selten so ausführliche Informationen gibt: Karin Hauser (Universität Stuttgart, FG Architektur – und Wohnsoziologie) stellte die Ergebnisse ihrer Studie zu Integrativen Wohnprojekten vor. Der Titel ihres Vortrags war zugleich ihre These: „Zusammenhalt braucht Räume“. Darin untersuchte sie mit ihrem Team, wie bewußt gestalteter Wohnraum die Integration fördern kann. Frau Dr. Samah Abdelkader analysierte die „Anhörung im Asylverfahren“ im Rahmen ihrer Promotion. Sie stellte den Ablauf der Anhörung, deren Chancen wie auch Herausforderungen vor.
Pater Martin Stark SJ, berichtete als Vorstand des Freunde e.V. aus der Projektförderung des Fördervereins und stellte Neues aus dem Jesuitenorden vor. Zum Abschluss des Tages waren alle Gäste zu einem Rundgang durch das Abuna Frans Haus eingeladen.
Birgit Bidell