Jesuiten 2010-3

September 2010/3 Jesuiten 25 Nachrichten Neues aus dem Jesuitenorden Pater Stefan Dartmann SJ wird Hauptgeschäftsführer von Renovabis Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz hat den ehemaligen Provinzial der deutschen Jesuiten,Stefan Dartmann SJ,zum neuen Hauptgeschäftsführer der Aktion Renovabis berufen.Mit Stefan Dartmann rückt – nach Eugen Hillengass SJ (1993 bis 2002) – zum zweiten Mal ein Jesuit an die Spitze des katholischen Osteuropa-Hilfswerks. Voraussichtlich bis Oktober 2015.In einer ersten Stellungnahme sagte Stefan Dartmann: „Es bleibt auch nach fast 20 Jahren seit der Gründung von Renovabis eine sehr wichtige Aufgabe,die katholische Kirche in Mittel- und Osteuropa zu unterstützen,das ökumenische Gespräch mit den Ostkirchen zu intensivieren und damit einen Beitrag zur Partnerschaft zwischen Ost- und Westeuropa zu leisten. Ich freue mich auf diese Herausforderung.“ Immer noch „mitten im Sturm“ Seit der letzten Ausgabe der JESUITEN (2010/2,Seite 24) sind im Prozess der Aufklärung und Auseinandersetzung mit den Missbrauchs-Fällen folgende Stationen festzuhalten: Im Rahmen einer Pressekonferenz in München am 27.Mai hat die Beauftragte des Ordens für Fälle sexuellen Missbrauchs,RA Ursula Raue, ihren Abschlussbericht vorgestellt.Darin nennt sie insgesamt 205 Opfer und 12 Patres – 7 davon verstorben – sowie zwei weitere Personen,denen von mehr als einer Person Missbrauch oder grobe Gewalttätigkeit oder beides vorgeworfen wird.Dazu kommen noch 32 Patres oder weltliche Lehrer und Erzieher des Ordens,die bisher nur von einem Opfer genannt wurden.Seitens der Deutschen Provinz der Jesuiten hat der ehemalige Provinzial Stefan Dartmann SJ in einer Erklärung dazu Stellung genommen. Beide Dokumente können im Internet unter www.jesuiten.org nachgelesen werden. Opfer von sexuellem Missbrauch durch Jesuiten erwarten vom Orden eine „Aufklärung, die Verantwortung benennt und Strukturen aufhellt, die die fortgesetzten Taten durchVertuschung und Verdecken ermöglicht haben". Dies war eine der zentralen Forderungen am „Eckigen Tisch“, an dem sich rund 35 Betroffene und Angehörige aus dem Bundesgebiet sowie führendeVertreter der deutschen Jesuitenprovinz am 29.Mai in Berlin getroffen haben.Beide Seiten sprachen von einem „wichtigen Schritt“ in dem seit Jahresanfang begonnenen Aufklärungsprozess. Organisiert hatte die Zusammenkunft die Betroffenengruppe „Eckiger Tisch“, der ehemalige

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