Jesuiten 2015-2

Das Loslassen lernen Die Unterscheidung der Geister scheint primär eine Sache jüngerer Menschen, vornehmlich solcher, die in der „Mitte des Lebens“ stehen. Ältere Menschen – zu denen ich gehöre – meinen vielleicht, in ihrem Leben sei schon alles entschieden, sie müssten nur das Altwerden annehmen und das Loslassen lernen. Das ist richtig und falsch. Denn gerade auch dann, wenn die Kräfte schwinden, ist mit Gottes Hilfe zu entscheiden, wann und was man loslassen soll. Und das ist vielleicht noch schwerer als die Entscheidung, wohin der eigene Lebensweg führt. Es geht darum, unseren Glauben zu vertiefen, dass das Annehmen der eigenen Schwäche und das Gebet für das Reich Gottes ebenso wichtig sind wie etwa das intellektuelle oder soziale Apostolat der Aktiven. Auch im fortgeschrittenen Alter stehen wir vor wichtigen Entscheidungen und können permanent geistlich lernen. Sehr viele Mitbrüder in der deutschen Jesuitenprovinz sind berufen, sich mit der Frage auseinander zu setzen, wann sie dem Seniorendelegaten des Provinzials gestehen: Ja, ich sollte jetzt ins Altenpflegeheim übersiedeln. Das ist nicht leicht, im Gegenteil, es ist schwer. Auch hier gilt es, die Geister zu unterscheiden. Ich bitte Sie von Herzen, uns Älteren zu helfen, den Wert des Loslassens richtig zu erkennen. Ich bitte Sie dafür um ihr solidarisches Gebet. Sie selbst sind in unser Beten eingeschlossen. Aus München grüßt ganz herzlich Eberhard von Gemmingen SJ Freunde der Gesellschaft Jesu e.V. Ligabank BLZ 750 903 00 Konto 2 121 441 IBAN: DE31 7509 0300 0002 1214 41 BIC: GENODEF 1M05 <freundeskreis@jesuiten.org> Tel 089 38185-213 Fax 089 38185-222 Für Spenden ab 10 Euro erhalten Sie eine steuerwirksame Zuwendungsbestätigung. 34 Die besondere Bitte Jesuiten n Juni 2015 n Gott will es? Unterscheiden! © SJ-Bild/Koop

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