Jesuiten 2016-1

bezahlte Hilfe und Empathie zusammenzuhalten? Wir im Mittagstisch gehen diese Herausforderung folgendermaßen an: Alle drei Monate, immer an einem Donnerstag, wird zu einem Mitarbeitertreffen geladen. Es wird ein kleiner Imbiss angeboten, die „Neuen“ werden vorgestellt, die Pläne der nächsten Monate werden durchgesprochen und Engpässe in der Belegung können meist schnell behoben werden. Die ehrenamtlichen Helfer sind eine bunte Mischung von Menschen aus allen Bevölkerungsschichten, jeden Alters und unterschiedlicher Konfessionen. Schülerinnen und Schüler, die einmal die Woche bei uns ein Praktikum machen; Studenten aus der ganzen Welt, die entweder während der Woche oder am Wochenende für einige Monate oder sogar während der Dauer ihres Studiums mitarbeiten. Seniorinnen und Senioren, die so lange mithelfen, wie es ihnen möglich ist. An den Wochenenden sind es oft Berufstätige, die uns unterstützen. Auch Arbeitslose, Menschen mit Einschränkungen und Gäste gehören zu unserem Team. Sie alle treibt der Wunsch, dass eine Einrichtung wie die unsere fortbesteht. Für viele Gäste ist der Mittagstisch ihr wichtigster und oftmals ihr einziger fester Anlaufpunkt in ihrem Tagesablauf, den es zu erhalten gilt. Jahr für Jahr sind Todesfälle zu beklagen und sie werden an der Info-Wand gewürdigt. Den Gästen ist diese Inkenntnisnahme sehr wichtig und ich bin schon des Öfteren gefragt worden, ob auch sie im Falle ihres Todes mit einem Bild und einer Widmung an der Wand hängen werden. Das werden sie. Anna Werner Parker 19 JESUITEN n MÄRZ 2016 n DER BARMHERZIGE SAMARITER © SJ-Bild/Ender Eine Schulpraktikantin mit Gästen des Mittagstischs

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