Jesuiten 2016-2

tagende Arbeitsgruppe, der im Besonderen diese Dimension unseres pädagogischen Handelns anvertraut ist: die sogenannte „Hilfekonferenz“ (Schulseelsorge, Beratung, Therapie, Prävention). Wir mühen uns darum, den Sinn für Gerechtigkeit zu wecken und wach zu halten. Die grundlegenden Ordensdokumente halten uns an, uns in besonderer Weise darum zu kümmern, alle unsere Schülerinnen und Schüler so zu erziehen, dass sie sich für den Aufbau einer gerechteren Welt einsetzen. Die Frage nach der Gerechtigkeit ist im Evangelium mit der Hinwendung zu den „Armen“ verknüpft. Armut bedeutet Verletzung der Würde. Die Armen sind also die Entwürdigten. Wenn Jesuitenpädagogik junge Menschen dahin führen will, „Menschen für andere“ zu sein, dann ist damit nicht nur ein besonderes Dasein für die Armen durch Einsatz für Gerechtigkeit gemeint, sondern, noch grundlegender, ein „Mit-Sein“ mit ihnen, um ihre Perspektive einzunehmen und von ihnen zu lernen. Für uns bedeutet dies die Perspektive der Ausgeschlossenen, der Gedemütigten und Verletzten – sei es durch vermeintliche Pädagogen oder durch Gleichaltrige. In der Seelsorge wollen wir Schülern Raum geben, ihre ureigene Würde wahrzunehmen und ihre Verantwortung als „Menschen für andere“ zu entdecken, und zwar im Engagement für andere Schüler – sei es als Mentoren, als Jugendleiter oder Kursleiter von Besinnungstagen. „Den Seelen helfen“ ist für uns lebensnahe Verkündigung. Hierzu gehört die Einführung in die Stille, in die Botschaft des Evangeliums, in das Beten, ebenso wie die Vermittlung eines Instrumentariums zur 31 JESUITEN n JUNI 2016 n PREDIGEN © AKO/Ender Gebet in der Kryota des Aloisiuskollegs mit Christian Modemann SJ

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