Jesuiten 2018-2

Von einem unerklärlichen Mut wurden sie so erfüllt, dass sie ihre eigenen verriegelten Gemächer verließen und in die grosse Öffentlichkeit hinaustraten. Ihr Herz war so erfüllt von dem, was ihnen zugestossen war, dass sie nicht anders konnten, als laut davon zu predigen. Man erkennt sie nicht wieder. In großem Freimut wird das einzig Wichtige allen, die zuhören, verkündet: Jesus, der gekreuzigt wurde, ist auferstanden und hat den Heiligen Geist gesandt. Für uns übersetzt: Näher kommen wir uns als Gläubige da, wo wir uns diesem Wind des Heiligen Geistes aussetzen und uns von ihm erfüllen und tragen lassen. Da erst geraten wir in Kontakt mit unseren innersten Kräften, spüren wir den Mut, uns selber zu sein. In diesem Heiligen Geist werden wir fähig, die Ufer der eigenen Sicherheit hinter uns zu lassen und von ihnen abzustoßen. Und siehe da: Wir leben leichter, können mit Unsicherheiten besser umgehen, brauchen nicht mehr alles und jedes Detail unter Kontrolle zu halten; wir müssen nicht wissen, was der morgige Tag bringt. Der leise Hauch des Heiligen Geistes, der unser Lebensschiff bewegt und nach vorne bringt, ist größer und auf die Länge wirksamer, als was wir selbst zustande brächten. Wir lassen uns von ihm in die Weite ziehen und werden dadurch in die eigene Mitte geführt. P. Hans Schaller SJ

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