Jesuiten 2019-2

Lehrplänen und Ausbildung in Krisensituationen mit. Dr. Abu-Amsha engagierte sich bereits 2016 in der Jesuit Worldwide Learning Community als MathematikDozentin. Ihre Motivation? „JWL ermöglicht mir, einen noch globaleren Beitrag zur Hochschulbildung von Jugendlichen aus zurückgelassenen Gemeinschaften zu leisten.“ JWL-Präsident Peter Balleis SJ: „Mit ihrem beeindruckenden Hintergrund und ihrem Wunsch, sicherzustellen, dass Menschen an den Rändern Zugang zu höherer Bildung haben, bringt Dr. Abu-Amsha ein einzigartiges Verständnis für den Lernkontext der JWL-Studenten mit. Wir freuen uns, sie als Chief Academic Officer im JWL-Führungsteam begrüßen zu dürfen.“ Begegnungstag: Kirche soll mutig Stellung beziehen Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am diesjährigen Begegnungstag der „Freunde der Gesellschaft Jesu e.V.“ in Berlin waren sich sehr einig: Ja, die Kirche polarisiert. Die rund 50 Zuhörenden, die sich in der Jesuiten-Pfarrei St. Canisius am vergangenen Samstag versammelt hatten, diskutierten lebhaft darüber, ob die Kirche dies soll oder darf. Die Referenten hingegen gaben jeder für sich und seinen Arbeitsschwerpunkt ein klares Votum für das Einmischen und das Stellung-beziehen. Der Sozialwissenschaftler und Jesuit Michael Hainz SJ (Leipzig) zeigte anschaulich an vielen Beispielen die Realität. Das Vordringen von Rechtspopulisten dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, woran es hapert: Es fehle die universale Dynamik des katholischen Gemeinwohlprinzips. Seine Forderungen: Christen müssten sich einer wertschätzenden Sprache bedienen, den Dialog suchen, Stellung beziehen, dabei aber Fairness zeigen. Das Stichwort offener Dialog griff Pater Bernd Hagenkord SJ (Rom) auf. Der Leitende Redakteur von Vatican News provozierte gleich mit der Feststellung: „Wir glauben, dass wir nicht polarisieren“. Das Polarisieren und die Panikmache gehöre bei den Medien zum Geschäftsmodell. Er versuche daher mit seinem Team „weiterhelfende“ Nachrichten zu bringen, das heiße auch, nicht jede Nachricht bringen, sondern Nachrichten bewusst auswählen, aber auch negative Nachrichten nicht verschweigen. Jesus polarisiere, so Hagenkord, somit dürften auch kirchliche Medien nicht davor zurückschrecken, Stellung zu beziehen, dabei aber selber Fragen stellen und Polarisierung erkennen und beim Namen nennen. Seine Überzeugung lautet: „Wir müssen ehrlich und nachvollziehbar berichten.“ Fazit des Begegnungstages: Angesichts der zunehmenden Polarisierungen in Kirche und Gesellschaft ist die Hausaufgabe für jeden Christen: mit Fairness in den Dialog gehen und menschenverachtenden Parolen oder Schlechtrednern mutig mit der frohen Botschaft entgegentreten. „Über sich hinaus“: Provinzen wachsen zusammen In der Osterwoche trafen sich 200 Jesuiten aus der Deutschen, Litauisch-Lettischen, Österreichischen und Schweizer Provinz zum Symposium in SchwäbischGmünd. Neben dem Gebet und den Gottesdiensten stand das Nachdenken und der Austausch über die Sendung in den Bereichen Spiritualität, soziale Verantwortung und Bildung im Mittelpunkt: So wachsen die Jesuiten dieser Provinzen immer stärker zusammen. In zwei Jahren, im April 2021, sollen sie die Zentraleuropäische Provinz („Europa Centralis“ – ECE) bilden. 26 JESUITEN n JUNI 2019 n KIRCHE DER FRAUEN

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