Jesuiten 2019-2

EDITORIAL Liebe Leserinnen, liebe Leser, Frauen wollen in der Kirche gleichberechtigt mitwirken, wollen sie mitgestalten und auch verkünden. Initiativen wie „Maria 2.0“ haben uns dies in den letzten Wochen eindrücklich gezeigt und bieten eine Debatte an. Dabei zeigt sich, auch die Männer wollen es. Aber wir geben auch zu, dass wir uns mit diesem Heft schwer getan haben! Was haben wir gerungen und abgewogen. Getreu dem Motto Karl Valentins „Es ist schon alles gesagt nur noch nicht von allen…“ haben wir verworfen, umentschieden und immer wieder neu überlegt: Braucht es ein Jesuiten-Heft zum Thema Frauen? Kann ein Heft eines Männerordens über Frauen schreiben? Es war kompliziert und dennoch: wir haben es getan und waren froh, dass unsere Öffentlichkeitsreferentin Pia Dyckmans ein Teil dieser Redaktion ist. Schwierig gestaltete sich der Inhalt: Worüber wollen wir schreiben? Wollen wir lamentieren oder wir resignieren, dass vieles so mühsam ist? Oder zusammentragen, was wir an Geschichte und Geschichten zu diesem Thema schon haben: gute wie weniger gute. Hoffnungsvolle wie weniger froh machende. Schauen was ist, was es schon einmal gab und wohin wir gemeinsam gehen könnten. Schwierig gestaltete sich auch der Titel: Wie soll das Heft heißen? Frauen in der Kirche? Frauen außerhalb der Kirche? Kirche und die Frauen oder einfach nur Frauen? Es ist nun Kirche der Frauen geworden. Nicht, weil es eine eigene Kirche der Frauen gäbe – wohl aber weil die eine universale Kirche auch eine Kirche der Frauen ist. Das zeigen auch die Artikel der zahlreichen Autorinnen und Autoren: Frauen sind existenzieller Bestandteil der Kirche. Schwierig war dann auch die Autorensuche: nicht wenige konnten oder wollten zu diesem Thema nichts schreiben. Vielleicht stehen all diese Schwierigkeiten nicht nur in Zusammenhang mit diesem Thema, sondern mit der insgesamt schwierigen – ja, krisenhaften – Situation der katholischen Kirche. Nun aber halten Sie dieses Heft in der Hand und wir sind froh, dass es uns gelungen ist, nicht etwa eine „Kampfschrift“ zu produzieren, in welcher schon oft gesagtes wiederholt wird. Nein: Dank der Autorinnen und Autoren gelang ein Dreischritt von der Vergangenheit zur Gegenwart zu Perspektiven der Zukunft des Themas: Frauen und die katholische Kirche. Wir wünschen Ihnen viel Freude und Anregung beim Lesen dieses Heftes! Holger Adler SJ Pia Dyckmans Marco Hubrig SJ 1 JESUITEN n JUNI 2019 n KIRCHE DER FRAUEN

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