Jesuiten 2021-2

NACHRICHTEN 27 und verständlich zu übersetzen in die jeweilige Zeit und Kultur“, so P. Bürgler. Er habe Europa buchstäblich durchwandert und sei zum Brückenbauer zwischen den immer stärker auseinanderdriftenden geistigen, kulturellen und religiösen Welten geworden. Auf einer virtuellen Pilgerreise kann der Canisiusweg durch die neue Provinz über die Website canisius.world besucht werden sowie über die App „Canisius-Pilgerpass“. Ignatianisches Jahr: „Alles in Christus neu sehen“ Vor 500 Jahren erlitt der Hl. Ignatius eine Verwundung, die dazu führte, dass er sein Leben radikal änderte. Eine Kanonenkugel zerschmetterte nicht nur sein Bein, sondern auch seine bisherigen Lebensträume von Reichtümern und Heldentaten. Dies setzte bei ihm einen Prozess der Bekehrung in Gang, bei dem er lernte, nicht mehr sich selbst, sondern Gott in den Mittelpunkt zu stellen und offen zu sein für die Bedürfnisse der Menschen. „Alles in Christus neu sehen“, so lautet daher das Motto eines Ignatianischen Jahres, das die Gesellschaft Jesu und die Ignatianische Familie begehen. Es hat am 20. Mai 2021, dem 500. Jahrestag der Verwundung, begonnen und endet am Ignatiusfest, dem 31. Juli 2022. (https://ignatius500. global) Jesuiten stellen sich weiter ihrer Verantwortung Die Deutsche Region der Jesuiten ist dem erweiterten Verfahren zur Anerkennung des Leids von Missbrauchsbetroffenen beigetreten, das die Deutsche Bischofskonferenz am 1. Januar 2021 in Kraft gesetzt hatte. „Auch in der neuen Zentraleuropäischen Provinz stellen wir uns der fortdauernden Verantwortung, den Betroffenen Gerechtigkeit widerfahren und aus ihren Erfahrungen in unserem Orden eine veränderte Kultur erwachsen zu lassen, in der solchen Taten in Zukunft jeder Nährboden entzogen wird,“ versichert Provinzial P. Bernhard Bürgler SJ. „Unser Ziel ist es, Situationen zu schaffen, in denen Aufarbeitung und Heilung der Wunden möglich werden können.“ Mit der Teilnahme am Verfahren verpflichten sich die Jesuiten zur Sicherstellung der Finanzierung der zukünftigen Anerkennungsleistungen. Therapiekosten bleiben davon weiter unberührt. Eine vom Orden unabhängige Kommission entscheidet über die Vergabe und die Höhe der Leistungen und orientiert sich dabei an der staatlichen Rechtsprechung. Bundesverdienstkreuz für Mertes und Katsch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Betroffenenvertreter Matthias Katsch und P. Klaus Mertes (Berlin) für ihre Verdienste zur BekämpfungvonMissbrauchanKindernmitdem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Katsch und Mertes hätten sich „mit viel Mut und großer

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