Jesuiten 2023-2 (Schweiz-Ausgabe)

Peace Leader: Wie ein E-Learning-Programm im Irak den Friedensprozess unterstützt Krieg ist im wahrsten Sinne des Wortes ein toter Punkt, an dem Hass und Tod herrschen; an dem jede Kommunikation abgebrochen ist; an dem gestorben wird und es kein Leben gibt. Jesuit Worldwide Learning (JWL) bietet mit einem Online-Studium die Möglichkeit zu lernen, wie der Friede geht – innerlich wie äusserlich. Flüchtlinge fliehen vor dem toten Punkt des Krieges in ihren Ländern, um in Frieden zu leben. Aber so leicht ist das nicht, denn der Hass und die Wunden bleiben, und der tote Punkt des Krieges und seine Folgen sind schwer zu überwinden. Irakische Binnenflüchtlinge und syrische Flüchtlinge – Muslime, Christen und Jesiden – sie alle haben unter dem Krieg der islamistischen ISIS im Jahr 2014 gelitten. Das gegenseitige Vertrauen zwischen Minderheiten und Mehrheiten ist erschüttert. Im vergangenen Jahr haben sich 65 junge Frauen und Männer in das Online Programm „Peace Leader“ – Friedensstifter – von JWL eingeschrieben. Sie alle wollten zusammen lernen, wie der Friede geht, wie sie den toten Punkt im Irak überwinden können, um wieder kommunizieren und in Frieden zusammen leben zu können. Das E-Learning Programm dauert sechs Monate und erfordert 20 Wochenstunden für das Studium und das wöchentliche Treffen in der Lerngruppe. Es wird vom Peace Institute des Hekima Universitäts College in Nairobi akkreditiert. Prof. Dr. Barbara Schellhammer vom Zentrum für Globale Fragen (ZGF) an der Hochschule für Philosophie in München hat den wichtigen Mittelteil beigesteuert, in dem es um die persönliche Transformation und äussere Veränderung geht, vom inneren zum äusseren Frieden. Der innere tote Punkt der Verletzung und des Hasses muss zuerst überwunden werden. 34 AUS DER REGION

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