Jesuiten 2010-3

September 2010/3 Jesuiten 23 waren am Wendepunkt angekommen.Alles, was sie kannten,begann sich zu verändern. Sie hatten ein verhängnisvolles Gefühl von Auflösung undVerlust. Es war dunkel und sie selbst befanden sich in einer dunklen Seelennacht.Wir sind in vieler Hinsicht diese Jünger und wir leben diese Kirche gerade. Aber der Herr Jesus zeigt ihnen und der Kirche den Weg durch Dunkelheit und Krise.Er beginnt,indem er ihnen einen direkten Auftrag gibt:„Euer Herz lasse sich nicht verwirren!“ Das ist ein Auftrag! Die Basis ihres Vertrauens ist nicht, dass schon alles gut ausgehen wird.ER wird ihre radikale Einsamkeit heilen,weil ER für immer bei ihnen sein wird. In derTiefe jeden echten Priesters ist das Echo der Frage zu hören:„Liebst Du mich mehr als diese?“ In gewisser Weise ist das die einzige Frage, die wirklich zählt. Und Augustinus sagt, das Wesen der Religion sei,dem ähnlich zu werden,den wir anbeten.Lieben heißt,zu werden wie er. Wir Priester und die katholische Kirche befinden uns in einem Moment der Demütigung und eines guten Maßes an Hilflosigkeit.Wir sind der Mann aus Psalm 63: „Oh Gott ...ich folge Dir,meine Seele dürstet nach Dir ...wie in einem trockenen, wüsten Land, wo es kein Wasser gibt.“ Das ist,wie ich fest glaube,die beste Zeit,Priester zu sein. ■ Erzbischof John R. Quinn

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