Jesuiten 2011-2

Juni 2011/2 Jesuiten 31 sich – damals wie auch heute – zur Aufgabe,außerhalb von Unterricht und Schule als Teil des Jesuitenkollegs „Bildung“ in einem umfassenderen Sinne zu ermöglichen.Die Geschichte in Berlin reicht bis in das Jahr 1925 zurück. Im Rahmen der Neugründung des Jesuitenkollegs – nach der Zwangsschließung durch das NSRegime – wurde im Jahr 1947 auch die außerschulische verbandliche Jugendarbeit als Marianische Kongregation (später J-GCL) neu begründet. Im Jahr 2009 entschieden die Jugendlichen souverän, die J-GCL zu verlassen, um als ISG der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ, 1919 ebenfalls durch Jesuiten nach gleichem Muster gegründet) beizutreten. Grundlagen Die Jugendarbeit am Canisius-Kolleg dient den Zielen der pädagogischen Tradition des Jesuitenordens. Demnach soll die ISG ein Raum sein, an dem jeder seine Würde als Mensch erfährt, wo die Bedeutung des Gelernten reflektiert wird, der sich der Frage nach der Gerechtigkeit verpflichtet weiß, wo die Frage nach Gott wach gehalten wird, um so Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich zu freien Menschen mitWissen,Gewissen und der Bereitschaft,sich für andere einzusetzen,zu entwickeln. Damit ermöglicht die ISG, Gemeinschaft mit anderen zu bilden, die Suche nach Gott gemeinsam zu gestalten und sich im Engagement für andere zu erproben. Unsere Form der verbandlichen Jugendarbeit bietet auf der Grundlage der Exerzitien einen Rahmen zur zweckfreien Begegnung. Im Wesentlichen aber will ein Beitrag geleistet werden zur Entwicklung einer freien Persönlichkeit, die sich ihres Verstandes frei bedienen kann, die unterscheidungs- und entscheidungsfähig ist. Konkret Auf der Grundlage jesuitischer Spiritualität und als „reflektierte Gruppe“ organisiert sich der Jugendbereich nach dem Motto „Jugend leitet Jugend“. Raison d’être sind die 38 Kinder- und Jugendgruppen mit 589 Mitglieder im Jahr 2011. Aus diesem Grund liegt das Hauptaugenmerk auf der Auswahl, Ausbildung und kontinuierlichen Praxisbegleitung der Gruppenleiter. In der 9. und 10. Klassenstufe haben einige Jugendliche die Möglichkeit, Gruppenleiter zu werden. Diese gründen Gruppen in der 5. Klasse. Die Gruppenleiter begleiten sie über fünf Jahre hinweg.Wer Leiter wird,durchläuft ein fünfjähriges intensives Aus- und Fortbildungsprogramm. Zentrales Element bildet dort die Grundschulung (eine Form jesuitischer Exerzitien für Jugendliche). Motive, Leiter werden zu wollen, liegen darin, dass die Arbeit ihrer eigenen Leiter sie fasziniert hat; sie haben gesehen,dass der Einsatz für andere Spaß machen kann und wollen lernen,Menschen zu

RkJQdWJsaXNoZXIy MjIwOTIwOQ==