Jesuiten 2011-3

September 2011/3 Jesuiten 11 so der einzige Zugang zu Heil und Leben) und „Ich bin der gute Hirt“ (die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber) und „Ich und derVater sind eins“ (Joh 10,7.11.30). Aber ich verstehe sie jetzt nicht mehr so totalitär und unrealistisch wie vor etwa 60 Jahren. Damals wurde die absoluteWahrheit mit überlieferten Ausdrucksformen naiv gleichgesetzt. Der Anspruch Jesu hat aber ein ganz anderes Gesicht. Gewiss ist Jesus die endgültige Offenbarung Gottes. Aber in seinen Werken geht es immer um das Heil aller Menschen. Jesus, der wahre Gottessohn, will in erster Linie die befreiende und helfende Liebe bezeugen, in der die ganze Menschheit geeint und versöhnt werden kann. Sein Absolutheitsanspruch ist zu guter Letzt nicht ausschließend, sondern einladend und einschließend. Sein „AndersSein“ hängt zutiefst mit dem Geheimnis seines Kreuzestodes zusammen – eine Tatsache, die oft nicht radikal genug bedacht wurde. Deshalb meine ich: Wir müssen noch gründlicher fragen, was der christliche Anspruch eigentlich bedeutet. Franz-Josef Steinmetz SJ Alois Schuh SJ

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