Jesuiten 2012-4

Dezember 2012/4 Jesuiten 29 Vorgestellt Deshalb beten Beten gelingt in der Postmoderne anders. Deshalb braucht es neue Zugänge. Weil sich so viel verändert hat, gibt es auch neue Zugänge zum Beten. War das in der Moderne noch despektierlich als etwas für Kinder und alte Frauen gesehen worden, muss sich die Postmoderne nicht mehr vom Beten „emanzipieren“.Heute ist Emanzipation nicht mehr gefragt, weil viele Menschen das Gefühl haben, sich in dem ständigen Wechsel zu verlieren.In dieser Lebenssituation ist Beten nicht mehr eine Pflichtübung oder eine überholte Praxis, sondern schafft dem Individuum Raum, weil es einmalig und frei ist. Mediation und Beten eröffnet einen neuen Raum. Es geht um Grunderfahrungen, die im Beten weiter geführt werden können: • um die eigene Existenz tiefer zu verankern, • den roten Faden für das eigene Leben entschiedener in die Hand zu nehmen, • einen freien Blick zurück zu gewinnen. Das Gebetsapostolat der Schweiz und Deutschlands stellt die Wiederentdeckung des Betens in den Vordergrund. Die neue Offenheit für Spiritualität der mittleren wie der jüngeren Altersgruppen braucht eine andere Sprache und auch andere Motive für das Gebet, als sie der älteren Generation vertraut sind.Die Situation ist sogar für das Beten günstiger. Denn die Moderne war auf Distanz zum Gebet gegangen, weil die Beziehung zu einer höheren Macht als falsche Unterwürfigkeit interpretiert wurde. Nachdem die Autonomie ohne Bezug zu einer höheren Macht in vielen Variationen durchgespielt worden ist,sucht die Postmoderne eine tiefere Verankerung und einen roten Faden, der das Leben in einer sich ständig änderndenWelt auf Kurs hält.„Deshalb beten“, zeigt, dass Beten alles andere als eine Freiheitberaubung darstellt, dass der Mensch eine tiefere Verankerung für seine Existenz finden kann, und dass Beten die Antwort auf die Erfahrung ist, dass jeder persönlich gewollt ist und nicht nur als Leistungsträger in einer von undurchschaubaren Kräften beherrschten Welt funktionieren muss. Für 2013 stehen folgende Materialien zur Verfügung: • CD mitTexten „Deshalb Beten“ • Fotos für den Abdruck in lokalen Medien • Postkartenset – auch zum Verschenken mit Kurztexten „Deshalb beten“ • Poster für den Schaukasten mit 12 Fotos und 12Texten,warum Beten in der Postmoderne sinnvoll ist. Das Gebetsapostolat ist wöchentlich präsent auf „mit-beten.net“ und der gleichnamigen Gruppe bei Facebook. Wer neue Wege auskundschaften und vor allem die jüngere Generation erreichen will,ist zum Mitmachen eingeladen. Auf der Facebookseite mit-beten ist Platz für • eine Gebetsanregung, • eine Fürbitte zu einem aktuellen Ereignis, • eine Erfahrung mit dem Beten, • einen konkretenTipp, • eine Einladung zu einem Gebetstreffen, • ein Zitat, • einen Link. Eckhard Bieger SJ <www.mit-beten.net>

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