Jesuiten 2013-1

Gedenken an die Namenlosen Zwei kleine Gedenktäfelchen, wie sie Frankreichreisenden nicht ganz unbekannt sind, stehen bei der Pietà in der Unterkirche. Für manche sogar störend, gerade an der Stelle, an der an die „Großen“ des Widerstandes von Plötzensee gedacht wird. Zwei kleine Steintäfelchen, einfach und schlicht, ohne Namen, Daten, Bilder. Abgestellt wurden sie von ehemaligen französischen Zwangsarbeitern. Während des Krieges mussten sie in Deutschland vor allem in Landwirtschaft, Berg- und Straßenbau und Rüstungsindustrie arbeiten. Im Jahr 1944 waren dies allein 12 Millionen Menschen, die als Kriegsgefangene, Zivilarbeiter, in Zuchthäusern und Konzentrationslagern lebten und arbeiteten. Zwei kleine Täfelchen. Wenn ich länger davor verweile, kommen mir Personen, die ich während meines Studiums in Toulouse kennengelernt hatte. Plötzlich sind es nicht mehr nur zwei abgestellte Objekte, die manchen Besucher stören. Aus den mehr als 12 Millionen Zivilisten, die in den Kriegsjahren auf deutschem Gebiet 10 Schwerpunkt Gedenktafel für die französischen Zwangsarbeiter Foto: Rabanus Flavus

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