Jesuiten 2013-1

Aktuell Jesuiten aus der ehemaligen DDR rehabilitiert 22. Juli 1958: Ein Kommando des Staatssicherheitsdienstes der DDR durchsucht die Jesuitenkommunität in Biesdorf, OstBerlin. Vier Jesuiten werden verhaftet und vor Gericht gebracht: die Patres Robert Frater, Joseph Menzel, Wilhelm Rueter und Joseph Müldner. Während P. Frater schon länger observiert wurde, sind die drei anderen eher zufällig an diesem Tag im Haus. Die Anklagen wurden teilweise erst nach der Verhaftung konstruiert: Kontakt mit einer Ordensschwester, die aktiv Fluchtwilligen half, seelsorgliche Gespräche mit Menschen, die überlegten, aus der DDR zu fliehen, der Besitz von West-Geld, westlichen Kirchenzeitungen oder eines aus der Bundesrepublik eingeführten Mofas. Letztlich ging es aber um viel mehr: Der „Biesdorfer Jesuitenprozess“ war als Teil eines Kampfes des DDR-Regimes gegen die katholische Kirche ein Schauprozess, der abschreckend wirken sollte. Die Stasi wollte beweisen, „dass der Jesuitenorden eine verbrecherische Organisation ist, die in enger Zusammenarbeit mit imperialistischen Geheimdiensten und anderen Organisationen der katholischen Kirche mittels der ideologischen Diversion und der Spionage einen aktiven Kampf gegen die Arbeiter- und Bauernmacht führt“. Die Mitbrüder wurden zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt und mussten diese auch zum großen Teil absitzen. Nur Pater Menzel hat den Fall des DDRRegimes 1989 noch erleben dürfen. Auf Antrag von Provinzial Stefan Kiechle SJ hat das zuständige Landgericht Frankfurt/Oder am 30.01.2013 jetzt den ganzen Prozess für rechtsstaatswidrig erklärt und posthum die Mitbrüder rehabilitiert. Bernd Günther SJ Joseph Müldner SJ Wilhelm Rueter SJ Joseph Menzel SJ Robert Frater SJ

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