Jesuiten 2013-3

23 für Männer und Frauen: In der Betreuung von Kindern und älteren Menschen, in den Kindergärten, Schulen und Hochschulen, in der dualen Ausbildung, in Krankenhäusern, in der Altenpflege und im zivilgesellschaftlichen Engagement. Die Zukunft der Arbeit ist nicht ihr Ende, sondern die CareArbeit, verbunden mit einem Schwund der künstlich aufgeblähten und politisch subventionierten Industriearbeit. Die Care-Arbeit ist extrem bedroht, solange sie unter dem Regime marktradikaler Dogmatik nach den Maßstäben der industriellen Produktivität gemessen und bewertet wird. Das Diktat der Beschleunigung und Kommerzialisierung setzt die arbeitenden Erzieherinnen, Lehrer, Krankenschwestern, Altenpfleger und Ärztinnen zusätzlich unter einen unerträglichen Zeitdruck. Dieser wirkt sich umso verheerender aus, als die CareArbeit charakteristische Merkmale aufweist, die der Industriearbeit fremd sind: Sie kann nicht gespeichert werden. Angebot und Nachfrage finden gleichzeitig statt. Das Zusammenspiel derer, welche die Care-Arbeit leisten und derer, die sie entgegen nehmen, ist unabdingbar. Sie unterliegt dem langen Schatten der Zukunft. Care-Arbeit beruht auf einem Vertrauensverhältnis der unmittelbar Beteiligten in einem sozialen Kontext. Und sie hat in demokratischen Gesellschaften einen Grundrechtscharakter, der nicht durch privatwirtschaftliche Anbieter eingelöst werden kann, vielmehr ein starkes öffentliches Engagement verlangt. Friedhelm Hengsbach SJ Foto: neal joup

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