Jesuiten 2013-4

freiungsschlag, der aus dieser inneren Unfreiheit führt: nämlich, dass wir nur noch einen Herren anerkennen, dass wir nur noch vor einem in die Knie gehen, nämlich unserem Schöpfer und himmlischen Vater. Dann brauchen wir all diesen anderen keinen Götzendienst mehr erweisen: dem Geld, dem Einfluss der Macht. Deshalb befreit der Glaube den Menschen von der Macht dieser inneren Bewegungen und Antriebe, die ihn eigentlich zu dem machen, was er nicht sein will, was er seinem innersten Wesen nach nicht ist. Der Gaube befreit zu sich selbst, so dass ich mich selbst bestimmen kann und nicht nach dem Bilde anderer leben muss. Indem wir nur vor Gott in die Knie gehen, lassen wir uns von niemand sonst mehr versklaven, nicht einmal von den eigenen Wünschen, die unser Herz nur in rastlose Unruhe versetzen. Gott eröffnet noch auf eine andere Weise Freiheit. Die Vergangenheit steht fest. Niemand hat eine freie Entscheidung darüber, was in der Vergangenheit geschehen ist. Wir können es nicht mehr ändern. Auch die Gegenwart ist das, was sie ist. Sie ist eigentlich schon so gut wie vergangen. Nur die Zukunft können wir ändern. Die Zukunft ist das größte Freiheitsgeschenk, denn sie ist offen dafür, dass ich sie gestalte. Gott ist es, der uns immer eine Zukunft eröffnet, selbst im Moment des Todes. Deshalb ist er der größte Garant von Freiheit. Godehard Brüntrup SJ 9 Jesuiten n November 2013 n Glauben Die Versuchung Jesu

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