Jesuiten 2015-2

11 Jesuiten n Juni 2015 n Gott will es? Unterscheiden! zuhalten. Für Glaubende heißt das auch, die Klage, die Trauer und die Zweifel vor Gott auszusprechen und ihn um Trost zu bitten (319). In Trostlosigkeit in Geduld auszuharren (321) heißt, die individuell unterschiedliche Länge des Trauerweges anzunehmen und zu gehen – ohne Druck und Hast, aber mit Hoffnung: „Er denke, dass er rasch getröstet werden wird.“ (321) Und plötzlich führt der Alltag oder die Erinnerung an bestimmte Begegnungen mit dem Verstorbenen wieder zu einem Lachen, man fängt wieder an, Freude an Begegnungen zu haben – und erschrickt zunächst und kann sich dann zunehmend darüber freuen. Im Lauf des Trauerweges ändert sich das Verhältnis zum Verstorbenen – zu dem Gefühl des Verlustes kommt auch die Erinnerung an die verstorbene Person, an das, was man miteinander geteilt hat, was durch sie geschenkt wurde, das eigene Leben bereichert hat und immer noch bereichert. Das Geschenk des Trostes (322 und 323) wird bewusst und ermöglicht es, in Phasen des Rückfalls in die starke Trauer ruhig zu bleiben und nicht zu verzweifeln, sondern im Vertrauen weiter zu gehen. Monika Uecker CJ © Fotolia/Sergio Martinez

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