Jesuiten 2015-3

Verwundung ihm selbst, dem ewig lebendigen Gott angetan wurde. Eben das ist unsere Erlösung. Gott bleibt Gott. Unser Leben und Sterben ist von ihm umfasst. Nach dem Johannesevangelium wird Jesus zu der Uhrzeit gekreuzigt, zu der im Tempel die Paschalämmer geschlachtet wurden. Er ist somit die Erfüllung dieses Opferritus. Die Soldaten brechen ihm nicht die Beine. „Dies ist geschehen, damit die Schrift erfüllt werde: ‘kein Bein soll an ihm zerbrochen werden’” (Joh 19,36). Damit wird auf eine Vorschrift bei der Zubereitung des Paschalammes Bezug genommen (Ex 12,46). Das Paschamahl ist das Gedenken an die große Befreiung aus der Knechtschaft. Befreiung im denkbar tiefsten Sinn ist das Opfer, in dem sich Gott selbst für die Menschen hingab und das in jeder Messe erinnernd vergegenwärtigt wird. Das Opferlamm nimmt die Sünde der Welt hinweg (Joh 1,29). Angespielt ist auf die Worte des vierten Liedes vom Gottesknecht. „Er war wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird”; doch damit hat er die Schuld der Vielen getragen und ist für die Sünder eingetreten (Jes 53,7 und 12). Vom Nein unserer Sünde hat sich Gott treffen lassen und hat uns dadurch von ihrer Macht befreit, deren Sieg uns alles, wirklich alles genommen hätte. Josef Schmidt SJ 17 © SJ-Bild/Ender Jesuiten n September 2015 n Messe feiern Seelsorger Wolf Schmidt SJ am Bett einer Kranken im St. Theresien-Krankenhaus, Nürnberg

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