Jesuiten 2015-3

steht stellvertretend für alle vor Gott. Um ihren Herrn versammelt, nimmt sie besonders die Anliegen der Armen, Ausgegrenzten, Notleidenden in ihr Gebet auf. Die Einheit mit ihrem Herrn, dem Haupt, soll Christen ermutigen, unter sich eins zu sein, als Leib Christi füreinander einzustehen und für die Einheit der Welt zu leben und zu wirken. Das jüngste Konzil nennt die Eucharistie „Quelle und Gipfel christlichen Lebens“. Warum? Weil wir alle von der Lebenshingabe Jesu leben. „Leben wir, so leben wir dem Herrn. Sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir also leben oder sterben, wir gehören dem Herrn.“ (Röm 14,8) Das ist Quellgrund und Ziel christlichen Lebens. Was folgt aus all dem? Bei dieser Feier sollte jeder mit Körper, Geist und Seele präsent sein. Aktive Teilhabe ist gefragt, verbunden mit einem neuen Gespür für das Heilige, für das, was zuinnerst anrührt und ergreift. In unserer hektischen Waren- und Konsumwelt, in unserer Welt der Dauerberieselung und kurzfristiger Medienhypes braucht es ein heilsames Gegengewicht. Das Heilige ist Schauder erregendes, faszinierendes Geheimnis. Danach sehnt sich der Mensch. Der Höhepunkt der Weltgeschichte ist für Christen das Leben, Sterben und die Auferstehung Jesu. Davon sollten wir uns innerlich ergreifen lassen, indem wir mit großer Ehrfurcht und Sammlung das Herrenmahl feiern. Dann wird sich das Wort Jesu erfüllen: „Ich lebe und auch ihr werdet leben.“ (Joh 14,9) Karl Kern SJ © pinkyone/shutterstock.com

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