Jesuiten 2016-4

32 NACHRUFE JESUITEN n DEZEMBER 2016 n GENUG Münster und Neuss. Zuletzt nahm er als Senior aufmerksam am Heimleben in Köln-Mühlheim teil. Überraschend starb er dort am 30. April 2016. P. Dieter Thiel (*27.3.1932 in Lauenburg, Pommern) trat er 1952 ins Noviziat der Jesuiten ein. Seine Ausbildung absolvierte er in Pullach und in St. Beuno’s in Wales. 1962 wurde er zum Priester geweiht. 1965 ließ er sich als Missionar nach Rhodesien (Simbabwe) senden. Seine Haupttätigkeit war es, Katecheten und Gemeindeleiter zu schulen. Zuletzt war er Pfarrer in Harare – und der einzige Priester für Zehntausende Katholiken. Im Herbst 2015, als sich sein Gesundheitszustand verschlechterte, zog er ins Altenheim. Am 28. Juni 2016 starb er friedlich. P. Karl Wagner (*6.5.1927 in München) erlebte den Krieg als Luftwaffenhelfer, später als Soldat und zuletzt in russischer Gefangenschaft. 1948 trat er ins Noviziat ein und wurde 1959 zum Priester geweiht. Er war ein vielseitiger Seelsorger: Internatsleiter in St. Blasien, Exerzitienbegleiter in Fürstenried und Pfarrer in München-Grünwald. Seine große Zeit hatte er als Rektor von St. Michael in München. Die gründlichen Renovierungen von 1970 bis 1985 sind sein Werk. Mit seinen soliden theologischen Kenntnissen, seinem Charme und seiner Beharrlichkeit hat er viele Menschen gewonnen und in ihrem Glauben bestärkt. Am 22. März 2016 hat ihn der Herr von einem langen Leiden erlöst. P. Alfred Welker (*14.4.1939 in Franken) wurde 1964 in Bamberg zum Priester geweiht. 1965 kam er ins Noviziat der Jesuiten und wirkte ab 1969 als Jugendseelsorger in Regensburg und Nürnberg. Schon dort war er ein Freund der Ausländer, Drogensüchtigen, psychisch Kranken und der Obdachlosen. Doch seine Sehnsucht wollte mehr: Um „ganz unten“ anzufangen, ging er 1981 nach Kolumbien und blieb dort 30 Jahre. Im Slum von Aguablanca in Cali wurde er – wie Papst Franziskus sagen würde – der Leiter des „Feldlazaretts“ für die Opfer der Armut und Unterentwicklung. 2010 kehrte er nach Deutschland zurück. Seine letzten Jahre verbrachte er in Unterhaching, wo er am 30. Dezember 2015 gestorben ist. Markus Franz SJ © SJ-Bild Jesuitenfriedhof in Pullach bei München

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