Jesuiten 2017-2

einen weißen Fleck zu wichtig! Und ehrlich gesagt, ich finde es mutig, wenn mir jemand den Himmel ausmalt. Ich schaue in Kirchen sofort nach oben, ob jemand den Mut hatte, da was an die Decke zu malen. Es mag nicht leicht sein, aber ich bin fest davon überzeugt, eine Himmelsvision täte uns wieder gut! Uns ganz und gar „Diesseitsvertrösteten“, denn Jenseitsvertröstung ist derzeit wirklich nicht unser Problem. Die Erde als einzigen Schauplatz unseres Lebens zu sehen, das verführt dazu, aus ihr rausholen zu müssen, was nur geht, weil danach nichts mehr kommt, nichts mehr ist. Der Himmel, eine Leerstelle, ein Nichts? Die Erde profitiert nicht davon, sie ächzt und stöhnt. Den Schauplatz Himmel bereiten, den Himmel auf mich wirken lassen, meine Phantasie beflügeln. Niemand verpflichtet mich zu Putti und rosa Wölkchen. Wie sieht der Himmel aus, in den ich gerne kommen möchte, auf den ich mich freuen kann? Ich muss mich auch nicht auf ein Bild beschränken. Ein Vorschlag: Jesus spricht immer wieder vom himmlischen Gastmahl. Also, ich bin gern in froher Runde, an einem gedeckten Tisch. Ich male mir dann noch aus, wer da sonst noch sitzt … und ob ich wirklich neben dem Hl. Ignatius sitzen möchte  Bernhard Heindl SJ © schachspieler/photocase.com

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