Jesuiten 2017-2

eine Katastrophe. Es wird aber auch Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen nahegehen. Die Aussicht, dass z.B. afghanische Flüchtlinge zurück in dieses von Gewalt zerrissene Land geschickt werden könnten, liegt allen auf der Seele. Eine weitere drängende Frage: Welche Hilfen, auch von anderen Organisationen, können die Rückkehr erleichtern, wenn alle anderen Wege ausgeschöpft sind? Eine zufriedenstellende Antwort gibt es noch nicht. Zu den ehrenamtlichen Angeboten gehört das Sprachcafé, das Fabian Moos SJ mit aufgebaut hat. Es ist bewusst niederschwellig und wird rege besucht: Alle sind willkommen, sich innerhalb der anderthalb Stunden einzufinden und an einen der Tische zu setzen, die nach Sprachniveau besetzt sind. „Wir sind da, wir schenken Zeit, und die Geflüchteten kommen zu uns, wann sie wollen. Diese Offenheit macht allen mehr Spaß, und wir erreichen mehr Menschen“, erklärt Fabian Moos SJ. Neben „Klassikern“ wie Deutschunterricht, Spielangeboten oder Fahrradkursen organisieren Mitglieder der Hochschule regelmäßig das philosophische Café „Logos“. Ein syrischer IT-Fachmann hat an diesen Gesprächen schon mehrfach teilgenommen. Kürzlich war Liebe das Thema, demnächst steht „Gott“ auf dem Programm. „Da gehe ich bestimmt hin“, versichert er. „Über Gott kann man immer noch etwas lernen.“ Dorothee Haßkamp 32 VORGESTELLT JESUITEN n JUNI 2017 n JOSEF Foto: Marcus Buschmüller Junge Mädchen in der Flüchtlingsunterkunft: Bisan aus Syrien (li.) und Niyat aus Eritrea

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