Jesuiten 2017-2

und der politischen Arbeit“, sagt Direktor Frido Pflüger SJ. „Es ist schön, dass die Begleitung jetzt noch mehr Gewicht erhält.“ So versteht auch das JRS-Team um Dieter Müller SJ in München seine Aufgabe. „Wer es nach München geschafft hat, hat einen langen Weg hinter sich. Hier beginnt für viele ein Leben im Warteraum“, sagt Martina Ortner, die das Team in der Unterkunft leitet. Sie hat an der Hochschule der Jesuiten über Migrationssozialarbeit promoviert und ist seit langem in der interkulturellen Arbeit tätig. „Wir wollen die Menschen im Asylverfahren und in Fragen des Alltags professionell und sensibel begleiten. Das Miteinander wollen wir nicht für sie, sondern mit ihnen gestalten.“ Wöchentliche Haus-Vollversammlungen, in denen über das unmittelbare Umfeld diskutiert und entschieden wird, setzen zumindest ein kleines Gegengewicht gegen das Gefühl der mangelnden Kontrolle über das eigene Leben, das während des Asylverfahrens so belastend ist. Gleichzeitig bereitet Ortner ihr Team auf den Fall vor, den sie zum Glück noch nicht erlebt haben: Irgendwann werden die ersten Bewohnerinnen und Bewohner abgeschoben werden. Das ist zuerst natürlich für die Betroffenen womöglich 31 JESUITEN n JUNI 2017 n JOSEF Foto: Marcus Buschmüller Weihnachtsfeier 2016 mit Dieter Müller SJ (li.), Domonkos Kajtor SJ und Minh Bui SJ (re.)

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