Jesuiten 2017-4

Priester kommunizierte, wurde für die Gläubigen nicht selten das Essen durch das Schauen ersetzt, z.B. bei der Erhebung von Hostie und Kelch. Erst in jüngerer Zeit hat man sich darauf zurückbesonnen, dass der Herr sich in Gestalt von Speise gibt, so dass der angemessenste Empfang der des Essens ist. Deshalb steht eucharistische Anbetung nicht in sich, sondern gehört als „verlängerte Danksagung“ in den Dunstkreis der Eucharistiefeier. So hat es zweitens auch seinen guten Sinn, dass wir, soweit möglich, im Rahmen einer Eucharistiefeier kommunizieren. Das Sakrament der Eucharistie besteht wesentlich als Feier, in der Jesu Hingabe gegenwärtig wird und in der wir kommunizieren (im mehrfachen Wortsinn). Auch die Hostie in der Monstranz gehört in diesem Zusammenhang – nicht als in sich stehende „gewandelte Materie“. Für den konkreten persönlichen Vollzug könnte das heißen: • die Anbetung bewusst (auch) als „verlängerte Danksagung“ zu vollziehen • den Herrn ins Zentrum zu rücken, mich gewissermaßen neu unter das erste Gebot zu stellen: „Ich habe und verehre keinen anderen Gott als dich“ • bewusst die „Zwecklosigkeit“ meines Tuns anzunehmen. Und vielleicht bekommt diese „Zwecklosigkeit“ noch eine zweite Seite: Auch ich habe jetzt eine Weile „keinen Zweck“. Ich darf vor ihm einfach sein. Veronika Hoffmann 3 JESUITEN n DEZEMBER 2017 n ANBETUNG © sör alex/photocase.com

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