Jesuiten 2018-1

retten.“ (EB 23) Dieser sperrige Satz steht als Notenschlüssel am Beginn der Exerzitien und braucht in dieser zugespitzten Form eine Auslegung. Wenn man die Gesamtperspektive der Exerzitien einnimmt, dann lässt sich das Wort „geschaffen“ dahingehend entfalten, dass der Mensch als Geschöpf Gottes von ihm ausdrücklich gewollt und geliebt ist. Auf diesem Fundament stehend kann sich eine Haltung des Lobens entwickeln – die zu allererst bedeutet, zu danken für das Wunder des eigenen Lebens. Auch findet sich darin jene Zugewandheit zur Welt eingetragen, die das menschliche Leben nicht als ein vorläufiges Jammertal verstehen lässt. Vielmehr ist die Möglichkeit der frohen Pilgerschaft zu Gott ins Menschenleben eingetragen. Wenn sich die Herrlichkeit Gottes im lebendigen Menschen widerspiegelt (Irenäus von Lyon), dann ist die Pflege und Sorge um diese Lebendigkeit im besten Sinne Gottesdienst. Damit wird neben die Seelsorge gleichberechtigt auch die Sorge um den Körper gestellt. So darf gerade eine bewusste Achtsamkeit auf die Bedürfnisse unseres Körpers als Anknüpfungspunkt verstanden werden, sich selbst trotz aller Begrenzungen und Gebrechen als Geschöpf Gottes wahrzunehmen und anzunehmen – um in Dankbarkeit und Freude in unserem Leben vor Gott zu stehen. Clemens Kascholke SJ 3 JESUITEN n MÄRZ 2018 n KÖRPER © prokop/photocase.com

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