Jesuiten 2018-2

JESUITEN n JUNI 2018 n IDENTITÄT 13 Instituts schreibt: „Es gehört Mut dazu, sich auf eine externe Evaluation einzulassen, so wie es das ZIP jetzt mit der Studie „Sharing the Vision“ getan hat. Wir haben untersucht, was an den ignatianischen Schulen gut läuft und wo es Probleme gibt – und zwar aus der Sicht der „Betroffenen“ selbst, d.h. der Schüler, Lehrer und Eltern. Überrascht hat uns dabei nicht nur das außergewöhnlich positive Bild, das die Befragten von den Schulen gezeichnet haben, sondern auch die ambitionierte Umsetzung der Untersuchungsbefunde, die das ZIP derzeit betreibt: Die ignatianischen Schulen sollen noch besser werden – obwohl sie ja schon sehr gut sind, gerade im Vergleich mit dem staatlichen Schulsystem.“ Regelmäßige Evaluationen sollen weiterhin die Qualität sichern. Persönlichkeitsbildung für die digitale Zukunft Im Blick auf die Welt von Morgen setzen wir derzeit das Projekt „Digital Leadership Education“ um. Bildung und Erziehung spielen für jede Gesellschaft eine bedeutende Rolle, wenn es darum geht, die jüngere Generation auf die Zukunft vorzubereiten. In einer Gesellschaft, die stark durch Digitalisierungsprozesse in allen Lebensbereichen gekennzeichnet sind, bedeutet dies, dass Kinder und Jugendliche auf die Zukunft gut vorbereitet werden. Dazu reicht es jedoch nicht aus, sie mit den Besonderheiten digitaler Systeme sowie des digitalen Lernens vertraut zu machen, sondern sie müssen befähigt werden, eine aktive Rolle in gesellschaftlichen Diskussionen über die Rolle der Digitalisierung in unserem Leben zu spielen. Dies setzt aber voraus, dass sie Stellung in weltanschaulichen Fragen nehmen können, sie sich empathisch mit Gerechtigkeitsfragen auseinandersetzen, Verantwortung überneh- men und reflexiv zur Sozial- und Sachwelt sowie zu sich selbst verhalten können. Schule kann diese Aufgabe – die Verbindung von Persönlichkeitsbildung und Digitalisierungsprozesse in der Gesellschaft – an- nehmen und umsetzen. Das Projekt möchte in ausgewählten Schulen mit konkreten, auf diese Aufgaben bezogenen innovativen Prozessen angehen und Schule und Unterricht in einer digital geprägten Gesellschaft neugestalten. Ausrichtung und Haltung Die Grundorientierung ignatianischer Pädagogik ist das christliche Menschenbild. Nur wer selbst eine Orientierung hat, kann sie auch anderen Menschen weitergeben. Eben weil ignatianische Pädagogik selbst eine Grundorientierung hat, kann sie Haltungen vermitteln; und ist dafür geschützt, das „Fähnchen im Wind“ zu sein und kann sich den Herausforderungen von „Germany 4.0“ zu stellen. Ulrike Gentner Johann Spermann SJ Die Grundorientierung ignatianischer Pädagogik ist das christliche Menschenbild.

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