Jesuiten 2018-2

12 JESUITEN n JUNI 2018 n IDENTITÄT SCHWERPUNKT Wofür sind wir da? – Das Ignatianische Proprium der Schulen schärfen Wofür stehen Sie eigentlich? Erklären Sie uns Ignatianische Pädagogik in einem Satz! Mit diesen Fragen werden Fachkräfte an den ignatianischen Schulen konfrontiert. Folgende Antwort wäre möglich: „Ignatianische Pädagogik steht für exzellente Bildung in christlich-humanistischer Tradition, die junge Menschen zur Entfaltung der ganzen Person mit allen Talenten, zu kritischem Denken, verantwortlichem Handeln und zum Einsatz für Glauben und Gerechtig- keit befähigt.“ Eine ausführlichere Antwort könnte sein: „Ignatianische Persönlichkeitsbildung beginnt und vollendet sich in Freiheit. Wer den Mut hat, in einer freien Entscheidung die christliche Perspektive auf das Leben einzunehmen, sich auf Gott als Möglichkeit einzulassen, stellt sich auf einen festen Standpunkt, von dem sich ein Reflexions- und Handlungsraum erschließt. In diesem Raum werden die Vielfalt und Spannungen des Lebens nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung wahrgenommen. Im Lauf der Zeit wird – auch durch das Erleben von Gemeinschaft im ignatianischen Geist – eine selbstbewusste Haltung eingeübt, die Sinn, Kreativität und Inspiration ermöglicht. Das Ergebnis dieser in Jahrhunderten bewährten, weltweit verankerten Pädago- giktradition ist moderner denn je: eine exzellente, ganzheitliche Persönlichkeitsbildung, die souverän, urteilsfähig und lebenstauglich macht. Sie strebt zum Handeln in Verantwortung vor Gott und den Menschen. Denn das ICH und das WIR gehören zusammen – der beherzte Einsatz für die Gesellschaft wird zur Selbstverständlichkeit“. Pädagogen aus ignatianischen Schulen haben diese Definition ignatianischer Pädagogik in einem Profil- und Markenentwicklungsprozess gemeinsam erarbeitet. Leitwerte und Praxis auf den Punkt gebracht Behaupten kann man viel. Aber ist auch „drinnen“, was behauptet wird? In einem zweijährigen Prozess ließen sich neun ignatianische Schulen 2016 und 2017 auf einen qualitativen und quantitativen Evaluationsprozess ein, den das Heidelberger SINUS Institut im Auftrag des Zentrums für Ignatianische Pädagogik (ZIP) durchführte. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Berthold Bodo Flaig, Geschäftsführer des Der beherzte Einsatz für die Gesellschaft wird zur Selbstverständlichkeit.

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