Jesuiten 2018-2

befragt. 96% der Eltern gaben an, mit der Qualität der Schulbildung an der Schule ihrer Kinder überwiegend (23%) oder vollständig (73%) zufrieden zu sein. 89 % von Schülerinnen und Schülern sahen dies ebenso. Fast noch überraschender: Die Lehrenden waren ebenso zufrieden! Egal ob Stadt oder Land, so unterschiedlich die Schulen in der Zusammensetzung ihrer Schülerschaft und ihrer regionalen Lage in Österreich und Deutschland waren, das Bild, das sich inhaltlich ergab, war insgesamt ein sehr einheitliches. Offenbar prägt das gemeinsame Profil die Schulen tatsächlich wesentlich in der Wirksamkeit ihrer Pädagogik. Zum Erfolg einer Studie zur Schulqualität gehört auch, dass sich klare Handlungsfelder abzeichnen, um die eigene Arbeit weiter zu reflektieren und zu verbessern. Die Studie zeigt, dass die Betroffenen in Charakterbildung und der Bildung sozialer Kompetenzen Stärken ignatianischer Schulen sehen, dass aber z.B. die religiöse Bildung einem tiefgreifenden Wandel unterliegt, welchem die Schulen noch nicht ausreichend Rechnung tragen. Dies ist ein Feld, auf dem sich die Schulen mit Unterstützung des Zentrums für ignatianische Pädagogik bereits aufgemacht haben, sich zu verändern. Denn nur an Schulen, die selbst „Lernende“ bleiben, erleben junge Menschen Vorbilder, die ermutigen, Gewohntes zu hinterfragen und Freude am fortwährenden Wachstum in kritischer Reflexion und der Einübung persönlicher und bürgerlicher Tugenden zu finden. So stößt die Studie „Sharing the Vision“ eine Reflexion von Bildungsqualität an, die sich nicht erschöpft in Debatten über die Vermittlung von messbaren Lernkompetenzen im Rechnen, Lesen und Schreiben. „Das ist seit langer Zeit die erste Studie innerhalb der katholischen Kirche Deutschlands, die aus einer Haltung der Gelassenheit und nicht aus einem Gefühl der Angst oder Not in Auftrag gegeben wurde. Heraus kam Stärke!“ bewertet Professor Michael Ebertz von der Universität Freiburg die SINUS-Studie, der das Projekt wissenschaftlich begleitet hat. Tobias Zimmermann SJ 32 JESUITEN n JUNI 2018 n IDENTITÄT © SJ Bild Die Schulseelsorger von Jesuitenschulen aus Deutschland, Österreich, Ungarn und Litauen treffen sich unter der Leitung von Tobias Zimmermann SJ zu ihrer jährlichen Konferenz. Sie tauschen sich zu Modellen der ignatianischen Schulseelsorge aus und erarbeiten gemeinsame Standards.

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