Jesuiten 2019-3

5 JESUITEN n SEPTEMBER 2019 n WISSENSCHAFTLER Vielfalt und Internationalität. Eine Studentische Perspektive auf das Studium der Theologie in Innsbruck Nach beinahe sechs Jahren Studium in Innsbruck ist dieser Artikel eine Gelegenheit für mich, auf mein bisheriges Studium zurückzublicken. Durch die Nähe zur Heimat landete ich in Innsbruck, und mit gewissem Zufall und Neugier bei der Theologie. Durch die Vertiefung in verschiedenen Gebieten der katholischen Religion konnte ich viel für mich persönlich, mein Weltbild und meinen Glauben mitnehmen und neue Interessen gewinnen. Neben der persönlichen Zugangsweise und Betroffenheit als Glaubende ist das Studium der Theologie für mich als Wissenschaft sehr wertvoll geworden, denn sie hat durch ihre vielen Fachbereiche ein großes Spektrum anzubieten, das sich mit den verschiedensten, tatsächlich ja allen Dingen beschäftigt. Jeder Lebensbereich kann eine Rolle in der Theologie spielen: Literatur, Kunst, Geschichte, Liturgie und so vieles mehr. Die Philosophie als Basis all dessen stellt u. a. auch die Frage, was wissenschaftliches Arbeiten bedeutet und in welcher Form dies auf die Theologie zutrifft. Diese Vielfalt und Möglichkeiten der Theologie machen sie spannend, abwechslungsreich und immer lebensnah – zudem ist sie ein Thema, über das mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen ist. Zusätzlich spielt der persönliche Glaube eine spannende Rolle im Studium der Theologie, was uns die DozentInnen auf unterschiedliche Weise zeigen. Manchen von ihnen ist es sehr wichtig, die eigene Religiosität und Spiritualität – sowie Anregungen für uns – in ihrer wissenschaftlichen Lehre einzubringen und sie damit zu verbinden, andere wieder bemühen sich eher um das Gegenteil, scheint es mir. Durch die Verbundenheit der Fakultät mit der Gesellschaft Jesu gibt es immer wieder auch Angebote zur ignatianischen Spiritualität von Jesuiten-Professoren oder Schwerpunkte in den einzelnen Fachbereichen. Mit dieser langen Tradition bietet Innsbruck jedoch eine wunderbare Gelegenheit, über den Tellerrand Europas hinauszublicken und die Weltkirche zu spüren. Durch das internationale Priesterseminar (Collegium Canisianum) und die Aufbaustudenten der Jesuiten und auch das diözesane Priesterseminar sind einige Studenten aus Afrika, Asien und Südamerika in den Lehrveranstaltungen, mit denen ein Austausch und so ein neues Entdecken der eigenen sowie fremden Kultur möglich ist. So wird für uns Studierende Katholizität tiefer erfahrbar und es eröffnen sich neue Blickwinkel auf die Theologie in ihren vielen Facetten. Lea Katharina Mohr

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