Jesuiten 2019-4

mation“. Gedichte wollen bewegen, wollen Vielfalt. Kleine Variationen in der Sprache können Wunder bewirken. Die Schönheit der Dichtung versetzt Berge, wie es der Glaube kann. Lyrik hat politische Sprengkraft etwa bei Ernesto Cardenal. Sein Bruder Fernando war Jesuit und Befreiungstheologe. Der Bogen wird weit gespannt. In der Kirche darf der Sonnengesang eines Heiligen Franziskus nicht fehlen: Ökologie pur! Der Text markiert den Beginn der italienischen Literatur. Schließlich sollte Humor nicht fehlen wie in der Fischpredigt des Antonio von Padua von Abraham a Sancta Clara. Die Legende hat Achim v. Arnim und Clemens Brentano in Des Knaben Wunderhorn übernommen, ohne die wiederum die 4. Sinfonie in G-Dur von Gustav Mahler nicht denkbar wäre. Musik und Lyrik sind sich ganz nahe. Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht wäre ohne die Musik von Kurt Weill einfach nicht denkbar. Lyrik, Metrik, Rhythmus folgt musikalischen Prinzipien. Das gilt für Joseph v. Eichendorff bis zum Rapper unserer Tage. Georg Maria Roers SJ 3 JESUITEN n DEZEMBER 2019 n THEO:POESIE © Razvan iStock.com

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