Jesuiten 2020-1

NACHRICHTEN 24 JESUITEN n MÄRZ 2020 n MACHT Neues aus dem Jesuitenorden Marx: Kirche darf nicht um sich selbst kreisen Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat vor einer Kirche gewarnt, die nur um sich selbst kreist. „Nur, wenn wir vom Geheimnis Gottes ausgehen, finden wir Lösungen für die Probleme, die Krisen, die Katastrophen der Welt“, sagte Marx Anfang Februar bei einem Gottesdienst in München. Damit wurde an die Hinrichtung des dort wirkenden Jesuitenpaters Alfred Delp durch die Nationalsozialisten vor 75 Jahren erinnert. Sich in der Spiritualität zu verankern, sei auch aktuell eine wichtige Basis für den Reformdialog Synodaler Weg, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Wenn in der jetzigen Umbruchs- und Krisenzeit nach dem Auftrag der Kirche gefragt werde, könne Delps Appell zur Diakonie, also zum Dienst am Menschen, wichtig sein, so der Erzbischof von München und Freising. „Eine Kirche, die ihr Anliegen sieht bei den Wunden der Welt, um den Heilswillen Gottes zu verkünden“, sei die Kirche der Zukunft. Marx erinnerte auch an Delps Mahnung, wonach Christen den „Skandal der Trennung der Christen“ nicht hinnehmen. „Das ist ein Impuls für uns, nicht zu ruhen, aufeinander zuzugehen, dass die Gesamtheit und Einheit der Christen in unserem Zeugnis deutlich wird.“ Neujahrsempfang: Der Neue kommt gut an „Eine gelungene Veranstaltung“, urteilten die etwa 60 Freund*innen der Jesuiten, die sich zum Neujahrsempfang des ‚Freunde der Gesellschaft Jesu e.V.‘ in St. Michael in München eingefunden hatten. Alle waren gespannt, in P. Johann Spermann SJ den neuen Provinzökonomen hautnah kennenzulernen. Der gelernte Psychologe, der aus dem oberbayerischen Marktl am Inn stammt, beantwortete bereitwillig die Fragen, die ihm Gastgeber P. Martin Stark SJ, der Vorsitzende des Freunde e.V., stellte. Innerhalb einer guten Stunde erfuhren die Zuhörer, dass Spermann trotz seiner mit vielen Aufgaben beladenen neuen Funktion als „Finanzminister“ des Jesuitenordens in Deutschland, der Seelsorge immer den Vorrang geben will. In seiner neuen Aufgabe in der Zentralverwaltung des Jesuitenordens sieht sich Spermann mit mehreren Herausforderungen konfrontiert: Die Altersstruktur der Gemeinschaft, die gekoppelt ist mit der Frage, für welche Institutionen der Orden noch Verantwortung tragen kann und soll. Er verschwieg dabei nicht, dass er für diverse Projekte und die Grundfinanzierung von verschiedenen Einrichtungen eine Summe von 1,8 Millionen Euro jährlich aus Spenden benötigt. Schwerpunkte sind dabei einerseits die Sorge um die älter werdenden Mitbrüder und andererseits die Bildung als eine der tragenden Säulen

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