Jesuiten 2021-2

SCHWERPUNKT 17 Meinrad Dufner ©Katharina Gebauer Donatas Kuzmickas SJ 29 Jahre alt, arbeitet am Gymnasium der Jesuiten in Kaunas und begleitet eine Gruppe von jungen Erwachsenen (Magis-Klub). Auf der Suche nach Sinn In der Familie von Donatas Kuzimickas SJ wurde kaum über Glauben gesprochen. Lange Zeit hat er sein Glück daher anderswo gesucht. Im Interview berichtet er über seine Suche nach Sinn in der Populärpsychologie, im Buddhismus und in den „Freunden der Welt“. Donatas, hattest du in dieser Zeit (k)eine Beziehung zu Jesus? Ich erinnere mich, dass es eine Zeit war, in der ich mich nach dem Sinn des Lebens fragte und nach innerem Frieden sehnte. In dieser Lebensphase habe ich verschiedenes ausprobiert, um diese Sehnsucht zu stillen. Das hat mich einerseits Wesentliches gelehrt, andererseits war es für mich einfach nicht genug. Ich kann nicht sagen, dass ich damals eine Beziehung mit Jesus hatte. Nichtsdestotrotz betete ich abends immer das ,,Vater unser“, das mir meine Großmutter beigebracht hatte. Eine Begegnung mit einer christlichen Frau im Möbelgeschäft, wo du gearbeitet hast, entfachte in dir ein großes Interesse an Jesus. Wieso war diese Begegnung so wichtig für deinen Glauben? Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben einer Person begegnet, die so glaubwürdig ihre Beziehung mit Christus bezeugt hat. Zum ersten Mal hörte ich von der Barmherzigkeit Gottes und es hat mich tief getroffen. Irgendwie habe ich gespürt, dass, was sie mir über Jesus erzählte, die Wahrheit war. Gott hat in mir den Samen des Glaubens gepflanzt, der langsam, Schritt für Schritt gewachsen ist. Ich werde mein ganzes Leben lang für diese Begegnung dankbar sein. Irgendwann hast du begonnen, Freude daran zu haben, Gott noch mehr zu suchen. Inwiefern hilft dir deine Beziehung zu Jesus dabei? Nach der Begegnung mit dieser Frau reifte in mir der Wunsch, Gott besser kennen zu lernen. Dieser Wunsch brachte mich bis in den Beichtstuhl. Es war ein besonderer Moment. Ich bin der Barmherzigkeit Gottes begegnet. Danach war es für mich klar, dass mein Leben nicht mehr dasselbe wie vorher sein würde. Die Beziehung mit Jesus hat mir sehr viel Freude bereitet und Er gibt mir die Kraft, diese Freude auch mit anderen zu teilen. Wie haben die geistlichen Übungen von Ignatius von Loyola dazu beigetragen, deine Sehnsucht nach Jesus zu vertiefen? Ignatius hat mir neue Wege gezeigt, wie man Jesus durch die Heilige Schrift begegnen kann. Er empfiehlt, ins Gebet auch Gefühle, Sinne und Vorstellungskraft mit einzubeziehen. Mir scheint, dass er eine ganz praktische und gleichzeitig auch sehr kreative Person war. Es gibt noch sehr viel, was ich von ihm lernen kann.

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