Jesuiten 2022-3

26 P. Algimantas Gudaitis SJ Ich wurde vom Herrn in eine Familie mit sechs Geschwistern ins Leben berufen. Ich kam mit meinem Zwillingsbruder Aldonas auf die Welt. Unsere Eltern überlebten die zehnjährige sibirische Verbannung und arbeiteten in einer Salzgewinnungsfabrik in der Nähe von Irkutsk. Sie haben uns oft erzählt, wie Gott sie im Exil beschützt hat. Dies war bereits der Anfang meiner Berufung zum Priester. 1981, ein Jahr nach dem Schulabschluss, wurde ich mit meinem Bruder in die sowjetische Armee eingezogen. Der Sicherheitsdienst versuchte, uns „umzuerziehen“ und zum Lesen von Schriften Lenins zu bewegen, denn er wusste von unseren Kontakten zu den aktiven Priestern. Dort wurde jedoch meine Berufung noch stärker. Als ich viele ungläubige Soldaten um mich herum sah, fragte ich mich: „Wenn Gott wirklich existiert, warum gibt es dann so viele Ungläubige?“ Die Antwort wurde in meinem Herzen geboren: „Nur wenige erzählen ihnen von Gott. Wenn ich Priester werde, kann ich anderen von Gott erzählen.“ In meiner jetzigen Aufgabe als Schulseelsorger erfüllt sich der Dienst, anderen von Gott zu erzählen, in Fülle. Nach der Rückkehr aus der sowjetischen Armee versuchten mein Bruder und ich in das Priesterseminar in Kaunas einzutreten, jedoch Was macht eigentlich …? © Privat „In meiner Aufgabe als Schulseelsorger erfüllt sich der Dienst, anderen von Gott zu erzählen, in Fülle.“

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