Jesuiten 2022-3

WAS MACHT EIGENTLICH...? 27 erfolglos. Meinem Bruder gelang der Eintritt beim zweiten Versuch, mir erst beim fünften. In der Zwischenzeit trat ich in das von den Jesui- ten geleitete Priesterseminar im Untergrund und 1986 – heimlich mit meinem Bruder – in den Jesuitenorden ein. Nachdem ich nach mehre- ren gescheiterten Versuchen endlich in das offizielle Priesterseminar in Kaunas aufgenommen wurde, wurde ich 1992 zum Priester geweiht. Vor einigen Jahren wurde meine Berufung bei der Weltversammlung der Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL) in Argentinien gestärkt, an der ich als kirchlicher Assistent der litauischen GCL teilgenommen habe. Ich fragte den Herrn: „Was ist der Name meiner Gnade?“ Im Gebet erinnerte ich mich an die Worte auf dem Bild von meiner Primiz: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt ...“ In meinem Herzen kam folgender Name der Gnade auf: „erwählt und bestimmt“. Das Wort „erwählt“ zeigt, dass Gott meine Berufung initiiert hat. Das Wort „bestimmt“ bekräftigt das jesuitische Gehorsamsgelübde – meinen Auftrag dort zu erfüllen, wohin ich berufen werde. Jedes Mal, wenn ich mich bereit erklärte, einen neuen Auftrag zu übernehmen – im Studium in den USA, als Novizenmeister oder als Seelsorger im Jesuitengymnasium in Vilnius – wurde ich überall vom Herrn begleitet. © Jesuitengymnasium Vilnius Zwillingsbrüder Aldonas und Algimantas, beide Jesuiten P. Algimantas Gudaitis (links) bei einer Weihnachtsfeier im Jesuitengymasium Vilnius © Privat

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