Jesuiten 2010-1

16 Jesuiten Schwerpunkt:Kirche wohin? Schwerpunkt Weltjugendtage und mehr Als im August 2005 der Weltjugendtag in Köln zu Ende ging,war das Image der Katholischen Kirche unter Jugendlichen in Deutschland so gut wie lange nicht mehr.Es war nicht mehr peinlich für Jugendliche,mit der katholischen Kirche gesehen zu werden. Durch den Weltjugendtag konnten junge Menschen nicht nur ihrer Kirche anders begegnen.Sie konnten in dieser Kirche auch Freundschaften vertiefen und neue Beziehungen knüpfen.Wie bedeutsam es für Jugendliche ist,mit Gleichaltrigen in Beziehung zu treten (und zu bleiben),zeigt der Erfolg von Online-Angeboten wie Facebook und StudiVZ.Sie werden von vielen Jugendlichen auch zur Aufrechterhaltung ihrer Weltjugendtagskontakte und zum weiteren Austausch von Bildern und Erinnerungen genutzt. Jesuiten und das Netzwerk [ignatianisch] Im Blick auf denWeltjugendtag in Köln hat die deutsche Jesuitenprovinz einen eigenen,ignatianischen Akzent gesetzt: Unter dem Titel [‘magis] wurde eine besondere Form von Gemeinschaftsexerzitien entwickelt:das so genannte „ignatianische Experiment“:15 bis 25 junge Teilnehmer aus verschiedenen Kulturen und Nationen unternehmen ein mehrtägiges Projekt,bei dem sie eng zusammenleben und zusammenarbeiten:z.B.als Pilger,als Gäste in einem Behindertenzentrum oder einer Moschee,als Schauspieler auf einem Dorfplatz,als Musiker,Handwerker oder auch Entertainer in einem Kinderheim.Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.Am Abend jedes Tages treffen sich die Teilnehmer in kleinen Gruppen und üben gemeinsam das „Gebet der liebenden Aufmerksamkeit“, den ignatianischen Tagesrückblick.Wenn – wie im Vorfeld der Weltjugendtage – mehrere solcher „Experimentgruppen“ unterwegs sind,treffen sich alle am letzten Tag, präsentieren einander, was sie erlebt haben,und reisen dann gemeinsam weiter zum Weltjugendtag. Dort können sie ihre begonnene Weggefährtenschaft unter veränderten Vorzeichen fortführen. Bei [‘magis] 2005 vor dem Weltjugendtag in Köln haben ca. 2.500 Personen an insgesamt 84 Experimenten teilgenommen.Aus ihren Rückmeldungen wurde deutlich,dass sie die Zeit in ihrer Experimentgruppe deutlich intensiver und geistlicher erlebt hatten als den Weltjugendtag selbst. Insbesondere die Beziehungen untereinander hatten eine andere Qualität.Angesichts dieser Erfahrungen lag es nahe,derartige Experimente künftig auch unabhängig von Weltjugendtagen anzubieten.Das Netzwerk [ignatianisch] wurde gegründet und Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene wurden vereinbart.Tatsächlich finden seit 2005 jedes Jahr [‘magis]-Experimente im In- und Ausland statt.Im Sommer 2010 laden die ungarischen Partner zu Experimenten ein,und schon jetzt arbeiten Portugiesen und Spanier fieberhaft an [‘magis] 2011, dem ignatianischen Vorprogramm für den Weltjugendtag in Madrid. Informationen und Anmeldeunterlagen gibt es unter <www.ignatianisch.de>. ■ Ludger Joos SJ Freundschaftsbändchen mit dem [‘magis]-Logo © [‘magis]

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