Jesuiten 2010-3

10 Jesuiten Schwerpunkt: 68 – Jahre des Umbruchs ziger Jahren dann vereinzelt die ersten Einzelexerzitien durchgeführt.Und in den siebziger Jahren setzte sich das dann durch. Und das hat die Gesellschaft Jesu dann verändert? Oh sicher! Wenn die Ausbildung sehr strikt geregelt ist – alle 15 Minuten läutet eine Glocke und so weiter – dann ist der gute Jesuit in der Ausbildung der,der immer pünktlich der Glocke folgt und nicht aus der Reihe tanzt.Aber Du hast nie die Chance herauszufinden,was dieser Kerl wirklich denkt. Wenn dagegen die Ausbildung vom erstenTag an auf dem persönlichen Gespräch basiert, dann kennst Du die Person natürlich viel besser.Und die Person ist ganz anders herausgefordert,sich den Geist der Gesellschaft Jesu zu Eigen zu machen. Das war bereits ein Kernanliegen von Ignatius,für den die „Gewissensrechenschaft“,also das ganz offene Gespräch des Jesuiten mit dem Oberen,den Orden zusammenhält. Im Konzil findet in der Konstitution zur göttlichen Offenbarung eine für mich fast kopernikanische Wende statt. Offenbarung wird eine Frage der Beziehung,und weniger eine Frage abstrakter und komplizierter Lehrsätze. Das scheint mir eine große Veränderung zu sein, nicht nur für die Theologie, sondern für das Leben der Kirche. Die ganze Gesellschaft ändert sich.Verließen deshalb viele Jesuiten den Orden? Na ja,es war die Zeit der sexuellen Revolution,des Feminismus und der Revolution gegen jede Form der Autorität: „Traue keinem über dreißig!“ Und dann änderten sich auch noch die Regeln für das OrdensPapst Paul VI. (re.) empfängt den Jesuitengeneral Pedro Arrupe SJ in Privataudienz © SJ-Bild

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