Jesuiten 2010-3

September 2010/3 Jesuiten 21 petent diskutiert werden.Stets war das christliche Menschenbild die zentrale Orientierung, an der das Neue gemessen wurde.So konnten ideologische „Engpässe“ deutlich gemacht werden.Rückblickend berichten Kursteilnehmerinnen (und Kursteilnehmer!) von damals,wie wichtig ihnen das Heinrich Pesch Haus als Ort der Ermutigung war. Vieles ist seitdem erreicht worden.Frauen können ihr Leben viel selbstbestimmter gestalten als es den Frauen aus vergangenen Generationen möglich war.Die Rollen von Frauen und Männern sind durchlässiger geworden.Vieles aber ist nicht eingelöst worden.So sind Frauen in den gesellschaftlichen Eliten immer noch stark unterrepräsentiert.Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist bis heute nicht zufriedenstellend gelöst. In der Kirche ist der Aufbruch der Frauen ausgebremst.Die Entwicklung ist geradezu rückläufig.Die Strukturen der Kirche haben sich nicht verändert.Die Legitimation dafür widerspricht unserem demokratischen Bewusstsein und ist vielen Frauen heute nicht mehr zu vermitteln. „Ich sorge für meine Seele selbst.Die Auseinandersetzung mit meinem Glauben findet unabhängig von der Kirche statt.“ Diese Reaktion einer über viele Jahre engagierten Seminarteilnehmerin verwundert nicht.Die Frauen haben den Rückzug aus der Kirche angetreten, nicht aber die Abkehr von der Spiritualität. Zum Glück gibt es Räume in der Kirche,in denen Frauen gleichwertig geschätzt und einbezogen sind. Hier kann die besondere Weltbezogenheit und Spiritualität von Frauen wirksam werden und Resonanz erfahren. ■ Roswitha Etges Frauentreff in der Aula des Heinrich-Pesch-Hauses in Ludwigshafen © HPH

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