Jesuiten 2010-4

Dezember 2010/4 Jesuiten 19 gen.Welchen Menschen bin ich begegnet und welche Beziehungen habe ich gelebt? Inwieweit war mein Handeln auf die größere Ehre Gottes ausgerichtet,wo habe ich Ihn aufleben lassen? Ich bin dankbar für alles:Für das Schöne und Gute,die Freundschaften und seine Nähe.Ich bin aber auch dankbar für die schwierigen Momente,in denen mein Handeln nicht zum Besseren führte und in denen ich überfordert war.Augenblicke,in denen seine Gnade zwar ebenso anwesend war,ich sie jedoch übersehen oder nicht wahrgenommen habe. Am Ende lasse ich los.Ich übergebe meinen Tag und alle Erfahrungen Ihm,von dem ich alles empfangen habe und bitte Ihn,mich auch am nächsten Tag wieder reich mit seiner Gegenwart zu beschenken. ■ Felix Schaich SJ Wie mit einem Freund Die Situation ist mir vertraut:Ich habe mir mit einem Freund gerade einen Film im Kino angesehen. Der zweite Teil des Abends, der mindestens genauso wichtig ist wie der erste, besteht nun darin,sich auf dem Heimweg oder bei einem Bier über das eben Gesehene auszutauschen. Dabei braucht nicht der ganze Film erklärt und nacherzählt zu werden, denn mein Gesprächspartner war ja dabei,hat den gleichen Film gesehen wie ich.Trotzdem sind uns verschiedene Dinge aufgefallen und jeder erwähnt,was ihn besonders angesprochen oder berührt hat. Auch beim Examensgebet am Ende des Tages gehe ich den ganzen Tag vor meinem inneren Auge durch,jedoch bringe ich nur die Dinge ausdrücklich vor Gott,die mich beim Rückblick berühren,die einen inneren Geschmack zurückgelassen haben.Diese Momente bedeuten mir jetzt etwas und ich möchte sie mit Gott teilen und ihrer Bedeutung für mich nachgehen.Gott ist ohnehin heute bei mir gewesen,ich bin immer in seiner Gegenwart, ihm ist nichts verborgen.Dieses Bewusstsein begleitet mich,ausdrücklich oder unbewusst den ganzen Tag und schon sein Beginn ist davon geprägt:Herr,ich danke Dir für das Dasein in deiner Gegenwart. Im Gespräch wie mit einem Freund gehe ich denn Tag noch einmal durch und bitte Gott dabei,mir zu zeigen,was gut und gelungen war und auch wo ich mich von ihm abgewendet habe oder jemanden nicht gerecht geworden bin.Im Sinne des Heiligen Paulus schaue ich so auf meinen Tag zurück: „Gott erleuchte die Augen eures Herzens,damit ihr versteht,zu welcher Hoffnung ihr berufen seid“ (Eph 1,18). ■ Gunnar Bauer SJ © KNA-Bild

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