Jesuiten 2011-1

März 2011/1 Jesuiten 31 auszuziehen (Lk 10,4),und er macht sich selbst unter ihnen berührbar und verletzlich.Er legt sein Gewand ab und wäscht ihnen die Füße (Jo 13,4).Am nächsten Tag sehen wir ihn bei der Folter durch die Soldaten in einem Dornbusch, den uns Johannes als (Königs-)Krone beschreibt (Jo 19,2). Die Übenden gehen ihren häufig beiseite gedrängten Schmerzen mit dem Wunsch auf Heilung nach.Sie gehen an Orte,die sie sonst eher meiden,deren Impuls sie bisher nicht bemerkt haben, oder sie suchen die Wegabschnitte in ihrem Leben,die in ihnen voller Liebe brennen wollen. Die Straße Gottes entdecken Die Exerzitien auf der Straße stehen allen Christen,Abseits-Stehenden oder Andersgläubigen offen.Vorkenntnisse oder besondere psychische Stabilität werden nicht vorausgesetzt.Ebenso wenig wird erwartet,dieTage zu schweigen.Die persönliche Sehnsucht der Teilnehmenden führt zu mehr Aufmerksamkeit und befähigt zum interessierten Hören. Untergebracht sind die Übenden in einfachen Quartieren.Sie werden oft von Gemeinden gestellt und dienen häufig imWinter als Notunterkünfte für obdachlose Menschen.Eine Frau und ein Mann mit eigenen Erfahrungen auf der Straße begleiten unentgeltlich eine kleine Gruppen von bis zu fünf Übenden.Ignatius von Loyola ist uns mit seiner Suche auf den Straßen in Manresa vorausgegangen,Gott überall anwesend zu wissen und ihm dort zu begegnen,wo er uns auf seiner Straße,die Jesus ist (Jo 14,6),entgegenkommen will.Diese Straße Gottes auch in uns selbst zu entdecken,uns auf ihr führen zu lassen und Jesus in Gefangenen,Obdachlosen,Kranken zu begegnen,ist die Freudenquelle in Exerzitien und im alltäglichen Leben. Mit der Erfahrung derAusgrenzung amArbeitsplatz und den ermutigenden Erfahrungen in unserer Kommunität laden wir zusammen mit anderen Ordensleuten seit achtzehn Jahren zu einer Mahnwache vor der Abschiebungshaft und an jedem ersten Sonntag im Monat mit einer anderen Gruppe von Menschen aus verschiedenen Religionen undWeltanschauungen zum Interreligiösen Gebet auf einem zentralen Platz der Stadt ein.Mit dieser Praxis wird für uns immer deutlicher,dass Jesus auf die Straße Schuhe bleiben zurück auf dem Weg der Heilung © Foto: Herwartz

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