Jesuiten 2011-2

Juni 2011/2 Jesuiten 3 wacher ist für die Fragen und Herausforderungen seiner Zeit und dass er aufmerksamer ist für die Würde und Einzigartigkeit seiner Mitmenschen, für deren Fähigkeiten und Freuden, Bedürfnisse und Nöte. Mehr zu leben, zielt darauf, nicht allein quantitativ,sondern qualitativ mehr zu er-leben, also auf intensivere Weise Lebensfreude und Heiterkeit, Offenheit und Freiheit,Vitalität und Zukunft zu erfahren – und diese anderen mitzuteilen und dabei zu helfen, auch ihnen solche Erfahrungen zu ermöglichen. Mehr zu leben, beinhaltet auch ein Weniger an Stress, Leistungsdruck und Konkurrenz, um befreiter „aufspielen“ zu können und dem Leben und dem, was es bringt, freier und offener zu begegnen. Schließlich wird der Jugendliche mehr leben und er-leben,wenn er nach der cognitio interna strebt und danach sucht und fragt,was „hinter den Dingen“ steht, was sie zuinnerst zusammenhält, wozu sie geschaffen wurden und wofür sie bestimmt sind. Er lernt dabei, die Wirklichkeit intensiv und dicht an sich herankommen zu lassen und sie zu verarbeiten bzw. zu vermitteln. Ihm wird klar: Ohne diesen Spür-Sinn für Wirklichkeit weiß man vielleicht viel und ahnt doch nichts.Wer nach dem wahren Leben sucht, berührt damit die Frage nach Gott als dem Schöpfer, Bewahrer und Vollender allen Lebens, der in Jesus Christus den Menschen ewiges Leben verheißen, angeboten und geschenkt hat. Jugendliche streben nach Leben und sehnen sich nach Liebe. Es genügt ihnen nicht, allein über Liebe zu sprechen. Sie wollen mehr. Sie wollen Liebe spüren und tief empfinden. In diesem Sinne sind Jugendliche Existentialisten, die sagen: „Wo die Liebe das Leben von innen heraus prägt und verwandelt, wo sie also getan, gegeben und riskiert wird, dort erst kommt Liebe zur Erfüllung und dort erst ist Leben wirklich lebenswert.“ Philipp Görtz SJ © focus finder

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