Jesuiten 2011-3

September 2011/3 Jesuiten 3 geistigen Schaffens,„dass die größten geistigen Leistungen oft gerade in Lebensaltern gelingen,in denen die Leistungsfähigkeit vieler einzelner Organe und Funktionen bereits wesentlich nachgelassen hat“. Die Reifungskurve geistiger Fähigkeiten geht in die Höhe, während die körperliche Alterskurve oft sinkt und körperliche Probleme zunehmen. Ähnlich hat man das Älterwerden mit einer Bergbesteigung verglichen: Je höher wir hinaufkommen, umso mehr lassen unsere körperlichen Kräfte nach, aber umso schöner und lohnender ist die Aussicht. Doch das Alter hat viele Gesichter – individuelle Unterschiede treten deutlich hervor. Hans Thomae, einer der Mitbegründer der Gerontologie, stellt ähnlich fest: „Die Reifekurve ist diejenige der zunehmenden Präzision,Verlässlichkeit und Differenziertheit von Äußerungen und Wirkungen, sie ist das Ergebnis höchstmöglicher Integration von Erfahrung undVerhalten.“ Er beschreibt den Vorgang der Reifung als „zunehmende Durchdringung aller Abläufe mit eigenen Grunderfahrungen, ihrer Integration zu bestimmten Zielen und Einstellungen hin“.Thomae sieht auch als einen MaßErich Bödeker

RkJQdWJsaXNoZXIy MjIwOTIwOQ==