Jesuiten 2011-4

12 Jesuiten Schwerpunkt: Bewegungen der Seele Eine Übung zum Experimentieren mit „inneren Regungen“ Nehmen Sie sich ca. 15 Minuten Zeit. Sprechen sie sich selber zu: „Ich habe jetzt Zeit!“ Erlauben sie sich eine Haltung mit dem Geschmack eines „Ich sitze jetzt da, tue nichts, und das Gras wächst von alleine.“ Eventuell bemerken Sie, welche Resonanz dieser Satz und diese Haltung in Ihnen auslösen.Vielleicht entspannt sich etwas im Körper oder es öffnet sich ein innerer Raum. Jetzt können Sie sich Ihrem Empfinden zuwenden.Wie Sie sich fühlen, was Sie bewegt. Seien Sie ganz neugierig auf das,was da aufsteigt und sich zeigen will. Geben Sie all dem etwas Zeit und Aufmerksamkeit.Wenn sich für Sie ein bestimmtes Thema als besonders wichtig erweist, beschäftigen Sie sich etwas damit. Dann wäre es gut, diesesThema aus der eigenen inneren Welt heraus in Form eines Symbols in einen guten Abstand vor sich und vor Gott zu bringen. Nicht zu nah, und nicht zu weit weg. Lassen sie jetzt das Ganze des Themas entstehen. Alles, was Sie dazu wissen, alles, was damit verbunden ist, alles, was damit war und auch alles, wie es werden kann. Denken Sie nicht zu viel über die einzelnen Aspekte nach, sondern lassen Sie das Thema ein „Ding“ werden. Halten Sie innerlich Abstand zum „Thema“ und warten Sie einfach auf alles, was sich in Ihnen meldet: Worte, Bilder, Körperimpulse, Farben, Geschmäcker…, und betrachten Sie all dies neugierig. Warten Sie ab, was geschieht. So können Sie mit sich selber und vor Gott mit dem Thema verweilen. Der Autor der „Wolke des Nichtwissens“ beschreibt das so: „Lass dieses Etwas mit Dir tun, was es will. Lass sein Wirken an Dir geschehen. Sei nur achtsam dabei und störe es nicht. Misch Dich nicht ein, um ihm zu helfen. Sei während dieses Geschehens wie blind. Höre auf, etwas wissen zu wollen. Es reicht, dass Du Dich von einem Etwas freudig bewegt fühlst, von dem Du nicht weißt, was es ist; Du bist Dir nur bewusst, dass Du bei diesem Impuls an nichts denkst, was weniger ist als Gott, und dass DeinVerlangen frei von Eigeninteresse und ohne Umwege unmittelbar auf ihn gerichtet bleibt.“ Bevor Sie wieder zurück in den Alltag kommen, fragen Sie sich: „Was habe ich in den letzten Minuten Neues erfahren? Was könnte ich jetzt tun?“ VielVergnügen beim Experimentieren! Klaus Renn Johann Spermann SJ

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