Jesuiten 2011-4

Dezember 2011/4 Jesuiten 29 Dort lebte er sehr zurückgezogen und erfüllte seinen Auftrag, als Kranker für die Gesellschaft und die Kirche zu beten. P. Heinz Ley, 1926 geboren, ereilte noch der Kriegsdienst und die Gefangenschaft, bevor er 1947 in die Gesellschaft Jesu eintreten konnte. Er absolvierte die normalen Ordensstudien bis zur Priesterweihe 1958. Nach den Spezialstudien in Geschichte und Englisch wurde das Aloisius-Kolleg in Bad-Godesberg zur Wirkungsstätte als Lehrer.Trotz seiner Strenge war er für viele Schüler eine prägende Persönlichkeit. Durch Krankheit gezwungen wechselte er mit 62 Jahren in die Residenz nach Koblenz als Beichtvater und Seelsorger, bevor er 12 Jahre Hausgeistlicher der Schönstattschwestern in Euskirchen wurde. Zunehmende Schwäche verlangte eine Übersiedlung zu den Mitbrüdern im Altenheim in Köln-Mülheim, wo er beispielhaft im Leiden und Sterben am Pfingstsonntag sein Leben in die Hand des Schöpfers legte. P. Klaus Luhmer konnte auf 95 Lebensjahre, davon 75 in Japan, zurückblicken. Sein Grab ist in Tokio, wo er die meisten Jahre gelebt hat. Er stammte aus Pulheim und trat 1935 in den Orden ein. Bereits nach dem Noviziat trat er die Reise nach Japan an, wo er seine gesamte Ordensausbildung absolvierte. In einem Vorort von Hiroshima entging er knapp den Folgen der Atombombe und war an der Rettung der flüchtenden Menschen beteiligt. Das zentrale Thema seiner Lehrtätigkeit an der SophiaUniversität war die Geschichte der europäischen Pädagogik. Sein Führungstalent ließ ihn zuerst Regens am internationalen Priesterseminar, dann zum Rektor der Universität werden, wo er am raschen Ausbau der Hochschule mitwirkte. Sein großer Bekanntenkreis war ihm eine wertvolle Hilfe. Er hat sich hohe Verdienste um die Japanmission und die Sophia-Universität erworben und ein reich erfülltes Leben vollendet. P. Giovanni Sala, 1930 in der Lombardei geboren, gehörte über viele Jahre zu den prägenden Gesichtern der philosophischen Hochschule in München. Seine Studien absolvierte er an der Gregoriana in Rom und wurde dort 1961 zum Priester geweiht. Nach einer kurzen Lehrtätigkeit in Gallarate promovierte er in Bonn zum Dr. phil. und lehrte ab 1971 an der Hochschule in München. Er dozierte Philosophiegeschichte und edierte mehrere philosophischen Werke, darunter sein Hauptwerk „Kant und die Frage nach Gott“ zur Philosophie von Immanuel Kant. P. Sala zeigte auch reges Interesse am öffentlichen Leben in Deutschland und verteidigte in zahlreichen Artikeln und Leserbriefen die katholische Lehre. Am 15. März starb er an den Folgen einer Operation. P. Johannes Wild lebte 33 Jahre in der Schweiz und hatte wenig Kontakte zu seiner Heimatprovinz, in die er 1950 eingetreten war. Nach den Studien wirkte er zunächst als Jugendseelsorger in Regensburg, dann als Assistent im Archiv der Gregoriana in Rom. Sehr konservativ geprägt fand er für fünf Jahre seine Heimat beim Engelwerk, von dem er sich wieder löste und Anschluss fand bei einem befreundeten Herrn, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, den Glauben durch katholisches Schrifttum zu stärken. Ihn unterstützte er durch seine seelsorgliche Tätigkeit. Ein zweites Betätigungsfeld war die Begleitung von Wallfahrten und verschiedenen religiösen Gruppen. Er erlag einem plötzlichen Herztod und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Ordensfriedhof in Pullach. Wolfgang Bauer SJ

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