Jesuiten 2012-1

März 2012/1 Jesuiten 31 anstaltungen für Schülerinnen und Schüler, Informationsabende für Eltern und Lehrer, die Weiterentwicklung des schulischen Präventionskonzeptes, professionelle Unterstützung in kritischen Situationen, all das kann die Schule aus eigener Kraft nicht leisten.So führen wir regelmäßigVeranstaltungen mit den Organisationen „Kind im Zentrum“, „Tauwetter“ und „Wildwasser“ durch,damit alle Beteiligten Hilfesysteme auch außerhalb der Schule kennen lernen. Die Mitarbeit im Berliner katholischen Netzwerk Kinderschutz, der Kontakt zu den Schulpsychologinnen im Bezirk sowie die Ombudsfrau des Ordens bieten uns hilfreiche Anregung und Unterstützung. 3. Klare Regelungen und Verfahren entwickeln Was muss ich tun, wenn ich denVerdacht habe, dass eine Schülerin in der Familie, in der Klasse, durch einen Kollegen, durch die Schulleiterin sexualisierter Gewalt ausgesetzt ist? Wie kann ich überprüfen,ob sich der vageVerdacht bestätigt, wer kann mir helfen, welche Schritte muss ich gehen, welche Schritte werden eingeleitet, wenn ich den Verdacht gegenüber der Beratungslehrerin ausgesprochen habe? Was geschieht,wenn einVerdacht sich als falsch herausstellt? Die Transparenz von Regelungen, Abläufen und Verfahren, die Kenntnis von Beschwerdewegen und Hilfsangeboten kann den Kolleginnen und Kollegen Sicherheit geben, so dass es ihnen hoffentlich gelingt,inVerdachtsfällen hin- und nicht wegzusehen und somit handlungsfähig zu bleiben. 4. Die Schulkultur der Wertschätzung, der Achtsamkeit und der Beteiligung weiterentwickeln Wenn das Recht jedes einzelnen Kindes und jedes einzelnen Jugendlichen aufWürde und Unverletzlichkeit seiner persönlichen Integrität in einer Schulkultur der Achtsamkeit und der Wertschätzung fest etabliert ist, und wenn dies in schulischen Verfahren und Regelungen, in den Beteiligungsverfahren der Schülervertretung oder auch bei Disziplinarmaßnahmen und Beschwerdeverfahren konkret sicht- und erfahrbar ist, dann ist eine zentrale Grundlage für Prävention geschaffen.Sie muss allerdings in das Foto: Kunert Mit der Pressekonferenz am 1. Februar 2010 in Berlin wurde der Missbrauch in Einrichtungen des Jesuitenordens öffentlich. V.l.n.r.: Stefan Dartmann SJ (ehem. Provinzial der Deutschen Provinz), Klaus Mertes SJ (ehem. Rektor des Canisius-Kollegs) und Gabriele Hüdepohl, Schulleiterin des Canisius-Kollegs und Autorin dieses Beitrags

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