Jesuiten 2012-2

10 Jesuiten Schwerpunkt: Bildung Schwerpunkt Bildung lohnt Gerechtigkeit als Ziel mit Wirkung im Alltag Gerechtigkeit fällt nicht vom Himmel, sondern wird immer wieder neu bestätigt und angewandt. Der Gerechtigkeitsdiskurs kreist um Fragen wie:Was ist gerecht? Worauf beziehen sich Gerechtigkeitsforderungen? Wie ist Gerechtigkeit am ehesten herzustellen?Wie können Menschen in schwierigen Situationen handlungsfähig bleiben und welche Bedingungen sind erforderlich? An diesen Fragen orientiert sich auch der Bildungsauftrag des Heinrich-Pesch-Hauses in Ludwigshafen. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der Schulung von Führungskräften aus dem medizinischen Bereich, in Banken, Schulen oder der Privatwirtschaft. Der klassische Abendvortrag mit Diskussion nimmt dabei an Bedeutung ab, ist aber immer noch unverzichtbar. Pater Hengsbach zeigt das in seiner neuen Reihe „Friedhelm Hengsbach SJ fragt nach...“, in der er u.a. mit Ministerpräsident Beck zumThema „Christen in politischerVerantwortung“ diskutierte.Zusätzlich zu den öffentlich ausgeschriebenen Veranstaltungen wendet sich heute einTeil unseres Bildungsangebotes im Rahmen von Kooperationen mit Arbeitgebern an nicht öffentlich beworbene Kreise verschiedener Berufsgruppen. Diese Kurse vermitteln etwa die Einsicht, dass man, um als Führungskraft akzeptiert zu werden, als „gerecht handelnd“ angesehen werden muss. Gerechtes Handeln setzt wiederum eine entsprechende Kompetenz voraus, die man nicht in der Ausbildung erwirbt. Nach Überzeugung vonWirtschaftswissenschaftlern wie Jürgen Weibler und Marcel Feldmann besteht Gerechtigkeitskompetenz bei Führungskräften aus der Fähigkeit, Mitarbeiter/innen an Verfahrens- und Entscheidungsabläufen angemessen partizipieren zu lassen und sie in der sozialen Interaktion mit Würde, Respekt und Anstand zu behandeln. Dies bedarf der Einübung und der ständigen praxisnahen Reflexion. Unsere Ausbildungskurse der innerkirchlichen Gewerkschaftsvertreter/innen,der so genannten MAVen, vermitteln in einer Mischung aus Theorie und Praxis umfangreiches Wissen auf arbeitsrechtlichen Gebieten und geben konkrete Handlungsempfehlungen. Wer sich auskennt, hat etwas zu sagen. Das kann auch stören! Das mögen auch Schulleiter/innen sagen, die ihre Schülervertreter/innen bei uns qualifizieren lassen.Wir achten jedoch darauf, dass diese Ausbildungen nicht gegen Leitung gerichtet sind, sondern zum Gespräch befähigen, zur Interessensvertretung und zum fairen Konflikt.Als Teile unserer demokratischen Gesellschaft brauchen auch Schule und Kirche eine angemessene Konflikt- und Partizipationskultur. Wie geht das,ein Kind erziehen?Wie kann ich mein Kind im Lernen unterstützen? Wie lese und verstehe ich Texte? Wie bereite ich ein Referat vor? Wie lerne ich Lernen? Wie teile ich meine Zeit ein? Die Arbeit unserer Familienbildung im Heinrich-Pesch-Haus unterstützt Kinder jenseits klassischer Bildungsmilieus beim Übergang der verschiedenen Schulformen. Familienarbeit bedeutet in unserer Stadt aber auch Unterstützung in der Erziehung, gerade auch für ärmere und allein erziehende Menschen. Akademie imWandel:In einem neuen Projekt sind wir in Zusammenarbeit mit kommunalen

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