Jesuiten 2012-4

Dezember 2012/4 Jesuiten 13 erarbeiten. Ein kleiner Austausch bei Facebook kann so viel Genugtuung verschaffen, ein „Like“ ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern. Aber warum gehen wir davon aus, dass „schnell“ auch schon „gut“ bedeutet? Warum erkennen wir nicht, dass wir das Leben in vollen Zügen oft nur durch Entschleunigung auskosten können? Warum erkennen wir nicht den Sinn des Denkens, Wartens und Verzichtens, sondern wehren uns strikt mit allen Mitteln dagegen? Wir denken nicht: Denn die Technologie denkt für uns. Wir warten nicht: Denn ungeduldig erwarten wir auf jede Aktion eine schnelle Reaktion. Wir verzichten nicht: Denn unsere Konsumbesessenheit siegt. Ich erinnere also wieder an meine Situation in San Francisco, als ich mich ein wenig verloren in einer fremden Großstadt fühlte. Ich war gezwungen, auf jeden einzelnen Straßennamen Acht zu geben, auf Menschen zuzugehen, um sie nach dem Weg zu fragen – was für interessante Persönlichkeiten unter ihnen waren! –, wahrzunehmen, was um mich herum ge - schieht, aus mir herauszukommen. Zu realisieren, statt zu virtualisieren.Wer nur aufs Display guckt, vergisst nur allzu leicht die Welt um sich herum. Cynthia Nalewajski (20) war Schülerin an der Hamburger Sankt-AnsgarSchule und hat über die KSJ Kontakt mit dem Jesuitenorden

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