Jesuiten 2013-1

13 Macht des Lebens entlarven sie die Herrschaft des Todes. In der Skulptur „Apokalyptische Frau“ wird diese stärkende Botschaft verdichtet. Die Macht des Drachen ist bereits gebrochen. Nur noch im Kleinformat sind dessen sieben Köpfe unterhalb der Mondsichel zu Füßen der Frau zu erkennen. Längst hat sich die Frau in ihrer unangreifbaren Würde und Kraft im Glanz erhoben. Ihr Haupt wird als Pendant zu den sieben Ungeheuerköpfen mit sieben Zacken gekrönt. Diese Zahl symbolisiert Vollkommenheit und weckt die Assoziation zu den sieben Schöpfungstagen: „Was früher war, ist vergangen. ... Seht, ich mache alles neu.“ (Offb 21, 4f) An diesem Ort wird die Macht der NSDiktatur und ihrer Schergen gebrochen. Sie werden nicht das letzte Wort behalten, sondern eine neue Gerechtigkeit, das Prinzip Leben, ja Gott selbst wird sein Zelt unter den Menschen aufschlagen (Offb 21,3). Dieses Zeichen wird Bestand haben. „Was wir im Auge haben, das prägt uns, dahinein werden wir verwandelt, und wir kommen, wohin wir schauen“ (Heinrich Spaemann). Mit ihrer Positionierung über dem Eingang gibt die „Apokalyptische Frau“ der Blick- und Laufrichtung eine Orientierung. Sie fordert heraus, nicht im Grauen zu verharren, sondern in der Spannung von Engagement und Geschehenlassen auf die Über-Macht des Lebens, auf den lebendigen Gott zu setzen. Margret Färber Foto: Ursula Engel

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