Jesuiten 2013-2

13 Lernen von den Sinti und Roma Der Begriff „Inklusion“ betont im Vergleich zum Begriff „Integration“, dass es beim neuen Miteinander nicht um eine Einbahnstraße geht. Die Sinti und Roma werden in den genannten Bereichen Unterstützung benötigen. Damit dies aber gelingen kann, müssen sich die etablierten Gesellschaften auch Gedanken machen, was sie bei sich ändern und wo sie von den Sinti und Roma lernen wollen. Ein zentraler Wert in Europa ist Toleranz. Sinti und Roma leben diesen Wert. Sie sind es gewohnt, ihre Traditionen an verschiedene Kulturen und veränderte Bedingungen anzupassen. Der Zusammenhalt untereinander und in den Familien ist groß. In Roma-Communities im Kosovo zum Beispiel leben innerhalb einer Familie katholische und orthodoxe Christen und Moslems miteinander. Sinti und Roma kommunizieren über nationale Grenzen hinweg. Fahrende machen ihresgleichen mit geheimen Symbolen auf gute Stellplätze aufmerksam. Vielleicht könnten wir Sinti und Roma bitten, für Europa verschiedene Symbole der Gastfreundschaft zu entwerfen. Das wäre ein Signal dafür, dass wir ein gegenseitiges Interesse entwickeln wollen und dass Europa ein Miteinander verschiedenster Kulturen und Lebensweisen bleiben soll. Markus Inama SJ Historische Brücke von Mostar in Bosnien-Herzegowina

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